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Siebenteufelsturm | 18. Februar 2017
Früher+Heute:
„Der Siebenteufelsturm“
Ein markantes Halterner Wahr-
zeichen ist der „Siebenteufels-
turm“, letztes vollständig erhal-
tenes Relikt aus der damaligen
Stadtmauer, die ursprünglich
vier Tortürme und drei Wehrtür-
me besaß. Er stammt aus dem
Jahre 1502 und ist mit Spitzbo-
genfries und Schießscharten
versehen.
Die Wehrtürme der Stadtmauer
hatten eine wichtige Verteidi-
gungsfunktion in einer mittel-
alterlichen Stadt. „Da die Fern-
waffen bis hin zum Geschütz
damals nur eine relativ geringe
Reichweite hatten, mussten sie
möglichst hoch aufgestellt sein.
Im Dreißigjährigen Krieg sind für
Haltern drei Geschütze und 40
Hakenbüchsen
nachweisbar“,
so Gerhard Schmitt in seinem
Beitrag „Die mittelalterlichen
Befestigungsanlagen der Stadt
Haltern“, erschienen 2004/2005
in der Vestischen Zeitschrift,
Band 100. Somit entspräche die
Zahl der Geschütze genau der
Turmzahl. „Die Türme waren …
ein bevorzugtes Ziel der feind-
lichen Artillerie und mussten
auch deshalb sehr massiv ge-
baut sein. Die größte Festigkeit
bei kleinster Angriffsfläche bie-
tet der Zylinder. Die Wehrtürme
des späten Mittelalters sind des-
halb in der Regel Rundtürme.“
Die Namen der Halterner Stadt-
tore liegen seit dem 17. Jahrhun-
dert fest, doch die Bezeichnung
der
Wehrtürme
wechselten
mehrmals, wie Schmitt weiter
berichtet. Die Ursprungsnamen
finden sich 1646 in den Schierle-
Protokollen. „In seinem Bericht
über die in diesem Jahr erfolgte
Entfestigung der Stadt durch die
Hessen nennt Schierle drei Tür-
me, die ihrer Schieferdächer be-
raubt wurden: der Dycke, Bökers
unnd Rulcks Torn (der Dicke, Bö-
kers und Rulcks Turm) ...“
Sein neues Dach soll er übrigens
nach dem Zweiten Weltkrieg er-
halten haben.
„Die vier Heimatfreunde Cle-
mens Grube, Franz Luermann,
Karl-Heinz Paul und ich haben