Lokallust Haltern am See - page 30

Einmal weideten im „Abendroth’s Loch“ auch Schafe, hier vor gut 50 Jahren.
30
Früher+Heute | 12. November 2016
Heute sind dort Eigentumswohnungen, die 1983 errichtet wurden.
Ecke Nordwall/Lohstraße
nahe der Innenstadt:
Aus „Abendroth’s Loch“
wurden Eigentumswohnungen
Viele Jahre lag sie nahe an der Innenstadt,
eine große, zuletzt mit Gras und Unkraut
wuchernde Wiese an der Ecke Nordwall/
Lohstraße, die nur als „Abendroth’s Loch“
bekannt war. Lange Zeit waren die Straßen
nach dem Krieg noch nicht asphaltiert und
reine Sandwege. Bernhard Abendroth hieß
der Eigentümer dieser in einer Senke liegen-
den Wiese, an der noch zwei Gärten, ein klei-
ner Graben, und mehrere Bäume grenzten,
wie sich eine Nachbarin erinnert, die hier
in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der
Nachkriegszeit aufwuchs. Sie wohnte mit
ihrer Familie direkt an „Abendroth’s Loch“.
„Früher waren da immer noch Kühe auf der
Wiese gewesen. Rundherum war ein Sta-
cheldrahtzaun. Als wir noch Kinder waren,
wollten wir da gerne Wasser drin haben, um
dort schwimmen zu können. Das war wäh-
rend der Kriegszeit. Im Winter sind wir da
immer von der Lohstraße runter Schlitten
gefahren. Es war eine Senke von vielleicht
zweieinhalb Meter Tiefe“, so die direkte An-
wohnerin, die namentlich nicht genannt
werden möchte. Ab den 60er Jahren habe
„Abendroth’s Loch“ dann brach gelegen.
„Als die Kühe nicht mehr da waren, haben
die Jungs dort Fußball gespielt. Und ein-
mal“, erinnert sie sich weiter, „haben dort
Schafe geweidet, die gerade vorübergezo-
gen waren.“ Auch habe die Stadt diese Wiese
mit Sand angefüllt, weil sie davon ausging,
dass es ihr Grundstück sei. „Dann hatte sich
Hilmar Abendroth gemeldet, der Sohn von
Bernhard Abendroth, der in Köln lebt. Die
Wiese ist an Immobilien Humberg verkauft
worden, der später in Konkurs ging. „1983
sind dort Eigentumswohnungen gebaut
worden, kleinere und größere. Diese sind
teilweise vermietet“, berichtet die Anwoh-
nerin. Ein einziges Mal übrigens wurde diese
Wiese auch als „Versorgungsstätte“ genutzt:
für eine von der Westruper Heide zur Holtwi-
cker Wacholderheide durchziehende Schaf-
herde in den 60er Jahren.
1...,20,21,22,23,24,25,26,27,28,29 31,32,33,34,35,36,37,38,39,40,...48
Powered by FlippingBook