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Explosion bei WASAG | 17. Juni 2017
WASAG Chemie AG zählte bis 1975 23 Unglücksfälle
Vor 100 Jahren gab es die größte Explosion mit 14 Toten
Als Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff AG (WASAG) wurde sie
1891 in der Entwicklungsperiode der Bergwerkssprengstoffe
gegründet. Vor allem der Kohlenbergbau benötigte kohlen-
staub- und wettersichere Sprengstoffe.
„Das von der jungen Firma herausgebrachte Wittenberger Wetter-
Dynamit war einer der ersten Sicherheitssprengstoffe, die den An-
forderungen der kurz vorher ins Leben gerufenen bergbaulichen
Versuchsstrecken Neunkirchen (Saar) und Gelsenkirchen (Ruhr) ent-
sprach. Der im Kohlebergbau verwendete Sprengstoff durfte beim
Schuss weder Schlagwetter noch Kohlenstaub zünden“, so Ludger
David in seinem Artikel „Das Sythener Werk der WASAG-Chemie
AG“ (Dülmener Heimatblätter: Heft 1, 2006) Dieser Sprengstoff ver-
drängte das bis dahin verwendete Schwarzpulver sowie die Gur- und
Gelatine-Dynamite, die man als Ursache von Schlagwetterexplosio-
nen erkannt hatte. Der von der WASAG entwickelte neue Sprengstoff
bedeutete mehr Sicherheit für die unter Tage arbeitenden Menschen
und galt lange Zeit als der beste Sprengstoff für den Kohlebergbau.
Die Sprengstoffproduktion wurde auch imWerk Sythen aufgenommen.