Lokallust Haltern am See - page 18

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Halterner Wirtschaftsgespräch | 12. November 2016
Vertrauenskrise in die parlamen-
tarische Demokratie entgegen
zu wirken, „das Bekenntnis zur
Demokratie macht uns in Europa
aus und hat uns auch
stark gemacht“. Der
momentan erkenn-
bare Vertrauensver-
lust in die politischen
Organisationen sei durchaus er-
klärbar - nicht nur in der Sicher-
heitspolitik, sondernauf vielenEbe-
nen. „Apple, Starbucks oder IKEA
zahlen in Europa so gut wie keine
Steuern – versuchen sie das mal ei-
nem Mittelständler in Deutschland
zu erklären“. Bei diesem State-
ment gab es spontanen Applaus
unter den circa 300 Zuhörern im
Saal. Mit Sorge sieht
Alexander
Graf
Lambsdorff
eine
Folge dieser Vertrau-
enskrise, die Hinwen-
dung zu Rechtspopulisten in ganz
Europa und darüber hinaus. „Vik-
tor Orbán in Ungarn, Erdoğan in
der Türkei und man stelle sich
vor Nicolas Sarkozy. Der spaltet
mit seiner Kandidatur die Kon-
servativen in Frankreich, bei der
derzeitigen Schwäche der Sozi-
alisten hat Marine Le Pen dann
eine realistische Chance, neue
Staatspräsidentin in Frankreich
zu werden. Und dann hat Europa
wirklich ein Problem“.
Den Ausstieg Englands aus der
EU bedauert Lambsdorff zwar
außerordentlich, sieht die Exis-
tenz der Europäischen Einheit
dadurch allerdings nicht bedroht,
ganz im Gegenteil - es könne so-
gar eine Chance zur Modernisie-
rung des Bündnisses sein.
„Der Brexit ist nicht das Ende der
EU, die Engländer werden zwar
fehlen, sind aber auch von 1957
„Der Brexit ist
nicht das Ende
der EU ...“
Johannes JoachimHeckmann (l.) bedankt sich nach demVortrag beimGastredner.
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