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Die ewige Stadt Rom | 22. Oktober 2016
Die ewige Stadt Rom | 22. Oktober 2016
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„Das ist ja ein irres Angebot“, rief
ich meiner Frau im November des
letzten Jahres vom PC aus zu. Ich
hatte ein Angebot des Camping
Village Roma, ein mehrfach vom
ADAC ausgezeichneter Camping-
platz in Rom, entdeckt. Vier Tage
im Chalet zu einem immens stark
reduzierten Preis für den leichten
Ferien-Überhang hinein in die
erste Schulwoche am Ende der
Sommerferien. „Das wäre doch et-
was, was wir auch mal mit den Kin-
dern machen können“, war meine
Frau sofort begeistert. Städtetour
mit Kindern, mit einer 14- und ei-
ner 15-jährigen. Genau, da gibt es
wohl kaum eine bessere Stadt als
Rom, waren wir uns sofort sicher.
Also: buchen!
Doch kurz vor dem Trip war die-
se Sicherheit verloren gegangen.
Doch schon beim Landeanflug auf
den Flughafen Chiampino rief die
Jüngere total verzückt: „Schau mal
Papa, da ist das Collosseum. Und
da, der Petersdom!“ Spätestens ab
diesem Moment war die Freude
auf drei tolle Tage allgegenwärtig.
Die italienische Hauptstadt mit
ihren knapp drei Millionen Ein-
wohnern hat mit Sicherheit einen
längeren Besuch verdient und
wenn man ehrlich ist, müsste man
hier mehrere Wochen bleiben,
um alles ausführlich besichtigt zu
haben. Allein 28 Museen werden
auf Wikipedia ausgewiesen, dazu
unzählige Bauwerke aus den ver-
schiedensten Epochen und nicht
zu vergessen, die vielen künstle-
rischen Akzente die die beiden
rivalisieren Künstler Bernini und
Borromini oder auch Michelange-
lo in der Stadt gesetzt haben.
Rom wurde 753 v. Chr. von Ro-
mulus gegründet. Das anfängliche
Königreich wurde auf den sieben
Hügeln Palatin, Aventin, Kapitol,
Quirinal, Viminal, Esquilin und Ca-
elius erbaut, die 390 v. Chr. zum
Schutz vor Angriffen mit der Servi-
anischen Mauer umbaut wurden.
Rom – auch mit Kindern
eine unvergessliche Städtetour
Nachdem unser Kolumnist Fritz Schäfer bereits in der April-Ausga-
be über seinen Malta-Urlaub berichtet hat und die Leserresonanz
durchaus positiv war, möchten wir nun einen Reisebericht unseres
Ausgabenverantwortlichen Christian Sklenak veröffentlichen. Er ist im
August für einige Tage mit seiner Familie nach Rom gereist. In diesem
Reisebericht erzählt er von der allgegenwärtigen Antike in der Stadt,
beeindruckenden Bauwerken sowie davon, das Rom auch auf Kinder
und Jugendliche einen ganz besonderen Reiz ausübt.
DIE EWIGE STADT
312 v. Chr. erfolge der Bau des er-
sten Aquädukts. Bereits 500 Jahre
v. Chr. wurde Rom eine Republik
an dessen Ende mit dem Wechsel
zum Kaiserreich ein gewisser Gai-
us Julius Caesar beteiligt war. 44
v. Chr. starb der römische Staats-
mann und es folgte mit seinem
Großneffen Augustus der erste
Kaiser (31 v. Chr. bis 14 n. Chr.). Aus
dieser Zeit stammt das Pantheon,
ein Tempel, der 27 v. Chr. von Mar-
cus Agrippa, Schwiegersohn von
Augustus erbaut wurde.
Das Pantheon zog uns förmlich
in seinen Bann. Für die Kinder
höchst interessant, da dieser ehe-
malige und fantastisch gut erhal-
tene Tempel vor der Zeitrechnung
Jesus Christi erbaut wurde und
mit dem Loch in der Kuppel (9 m
Durchmesser)
Sonnenstrahlen
ebenso wie Regen oder Schnee in
das Innere eindringen lässt. Spä-
ter wurde der Tempel von Kaiser
Hadrian umgebaut und beher-
bergt heute Königsgräber sowie
die Grabstätte Raffaels. Vom Pan-
theon ging es durch wunderschö-
ne schmale Gassen zum Piazza
Navona. Hier, einem der schönsten
Plätze Roms, steht direkt vor der
von Borromini erbauten Kirche
Sant’Agnese in Agone Berninis
barocker Vierströmebrunnen, der
die damals erst vier bekannten
Kontinente Asien, Europa, Afrika
und Amerika darstellt. Liebe Kin-
der! Auf dieser Strecke kommt ihr
an der wohl berühmtesten Eis-
diele Roms vorbei: Giolitti. Diese
Eisdiele gibt es bereits seit 116
Jahren und das Eis ist der absolu-
te Oberhammer. Also, zwingt Eure
Eltern diese Eisdiele zu besuchen!
Für uns ging es weiter in Richtung
Spanische Treppe, die leider we-
gen Restaurierung gesperrt war.
Hier trifft man immer jemanden,
24 Stunden rund um die Uhr. Es
sind wohl die berühmtesten Trep-
penstufen der Welt. Weiter ging es
zum Trevi-Brunnen. Der Fontana
di Trevi, 1762 fertiggestellt, ist der
populärste und mit rund 26 Meter
Höhe und rund 50 Meter Breite
größte Brunnen Roms und wohl
einer der bekanntesten Brunnen
der Welt. Nur einige Ecken weiter
ist der Piazza della Repubblica, an
dem sich die Kirche S. Maria d’An-
geli befindet. Ein eher unscheinba-
rer Eingang führt in die erstaunlich
große Kirche, dessen Bau unter
Der Trevibrunnen
Das Pantheon
Blick über die Dächer der Stadt. Im Hintergrund das Monumento a Vittorio
Emanuelle II, das Nationaldenkmal Roms.