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Damals in Dorsten
Bilder erzählen Geschichten - dies gilt besonders
für historische Aufnahmen, wie sie im Archiv
der Stadt aufbewahrt werden. Mit der Foto-Serie
„Damals in Dorsten“ nimmt die „Lokallust“
die Stadtgeschichte in den Blick und rückt in
jeder Ausgabe ein Bild in den Mittelpunkt.
Der Bergbau hatte Dorsten auf
seiner Nordwanderung noch
nicht erreicht, als einige Ge-
schäftsleute den Bedarf der
Zechen an Ausrüstung erkann-
ten und 1873 mit einem Kapital
von 354000 Mark eine Aktienge-
sellschaft ins Leben riefen. Die
Dorstener Eisengießerei und
Maschinenfabrik AG - im Bild
eine Luftaufnahme von 1961
aus dem Stadtarchiv - entwi-
ckelte sich zum bedeutendsten
Standort der eisen- und metall-
verarbeitenden Industrie in der
Stadt. Zunächst wurden Guß-
stücke hergestellt, bald lief die
Fertigung maschineller Einrich-
tungen für den Bergbau an - in
Hervest wurden u. a. Förderma-
schinen, -körbe und Seilschei-
ben produziert. Ab 1883 erwei-
terte das Werk die Fabrikation
und lieferte Trockenpressen so-
wie Aufbereitungsmaschinen.
Abnehmer waren Ziegel- und
Kalksandsteinfabriken
sowie
die Industrie. Die Belegschaft
wuchs bis 1900 auf 140 Mitar-
beiter. Die Krisenjahre des ers-
ten Weltkriegs überstand das
Werk mit 75 Beschäftigten und
erlebte danach eine wechsel-
volle Phase. Die Lage änderte
sich mit der Machtübernahme
durch die Nationalsozialisten.
Die Rüstungsproduktion si-
cherte auch der Maschinenfa-
brik volle Auftragsbücher, die
Belegschaft stieg bis 1943 / 44
auf den Höchststand von 600
Arbeitern; auch sowjetische
Kriegsgefangene wurden als
Zwangsarbeiter eingesetzt. Am
Ende des Weltkriegs war das
Werk zerstört, doch wurde die
wirtschaftlich wichtige Produk-
tionsstätte wieder aufgebaut.
1961 stellten 450 Mitarbeiter
auch für den europäischen
Markt Produktionsanlagen, Mo-
toren und Getriebe her.
Die Aktienmehrheit befand sich
1973/74 im Besitz der Familien
von Albert Stewing und Erich
Müller, die zusammen über
rund drei Viertel des Aktienka-
pitals verfügten. Nach Müllers
Tod vergrößerte Stewing seine
Beteiligung. Als er 1997 Kon-
kurs anmeldete und Forderun-
gen an den Großaktionär wert-
los wurden, ging auch die Dors-
tener Maschinenfabrik 2000 in
die Insolvenz.
Die Zollern Antriebstechnik,
ein Unternehmen der süddeut-
schen Zollern-Gruppe, über-
nahm 2001 den Standort. Rund
100 Beschäftigte stellten dort
Getriebe her. Doch aktuell steht
es nicht zum besten mit dem
Werk in der Hüttenstraße: 2014
wurden 58 Mitarbeiter entlas-
sen, weitere elf Kündigungen
folgten im Januar 2015. Die
Zahl der Beschäftigten ist auf
15 gesunken. Dem Standort
Dorsten, inzwischen speziali-
siert auf Industriegetriebe für
die
Rohstoffgewinnungswirt-
schaft, fehlen Aufträge, da der
Markt weltweit zusammenge-
brochen sei, heißt es bei Zol-
lern.
Quellen: B. Kuhlmann,
Geschichte der Stadt Dorsten;
DWA; Tageszeitungen; Zollern-Werke
Hochbetrieb und Sparflamme:
Die Dorstener Maschinenfabrik
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