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Leser-E-Bike-Tour
fast sommerlich schöner Tag. Wir lernten
dann etwas über die Probleme der Schul-
entwicklung in diesem kleinen, schönen
Vorort und machten uns weiter auf den
Weg nach Lembeck. „Dönekes ohne Ende“
hörten wir beim Heimatverein Lembeck,
erzählt natürlich vom ehemaligen Bür-
germeister, der uns etwas von
einem ehemaligen Minister-
präsidenten erzählte, der
seinerzeit bei seinem
Besuch
begeistert
war vom “nördlichen
Ruhrgebiet“.
Diese
Ortsbezeichnung wie-
derholte er bei seinem
Tagesbesuch ständig und
beim Heimatverein wurde er
schließlich aufgeklärt, natürlich in
waschechtem münsterländer Platt, dass
er sich im Münsterland befände.
„So geht Landwirtschaft heute“ erfuhren
wir auf dem Hof Sondermann. Seit dem
17. Jahrhundert bewirtschaftet die Familie
den Hof. Stephanie Papenbrock begrüßte
uns und erzählte von 680 Sauen, 80 Ziegen
und 2 Böcken auf dem Hof. „Und wir pro-
duzieren für IGLO“, verriet sie uns, „ Spinat
und Rotkohl.“
Wir interessierten uns aber für die Ziegen
auf dem Hof, vielmehr für die Ziegen-
käserei. Drei Liter Milch gibt
eine Ziege durchschnittlich
am Tag und der Käse,
wir durften natürlich
probieren, schmeckt
würzig, aber nicht
streng. „Früher sag-
te man, Ziegenmilch
schmeckt wie der Bock
am Sack riecht“, berich-
tete Stephanie Papenbrock
von den Anekdoten der früheren
Jahre. „Das stimmte damals, denn früher
wurde oft mit Kohl gefüttert und der stren-
ge Kohlgeschmack kam über das Blut in
die Milch.“ Heute gibt es Kraftfutter und
Heu. Der Käse schmeckt einfach lecker,
das bestätigten alle Mitfahrer bei der Be-
sichtigung der Hofkäserei, begleitet vom
Meckern der 80 Ziegen.
Durch die Üfter Mark mit der barrierefreien
Wildbeobachtung, eine RVR-Initiative, ging
es vorbei am Heimathaus Deuten über den
Lehrpfad Sand zurück Richtung Wohnmo-
bilparkplatz. Letzter Stop war die Tüshaus
Mühle, die ab dem 13. Jahrhundert dort
steht und eine wechselhafte Geschichte
hinter sich hat.
Es war warm geworden, die Regensachen
waren alle verstaut, die Stimmung war bes-
tens. „Erstaunlich, was Herr Lütkenhorst
alles weiß und wie toll er erzählen kann“,
sagte eine Mitfahrerin aus Polsum begeis-
tert, „wie ein Dorstener Lexikon.“
Nur noch wenige Kilometer, nur noch weni-
ge Meter - was war das? Just als wir auf den
Wohnmobilparkplatz einbogen, begann es
wieder zu regnen. Doch Iris und Horst-Jür-
gen Klahn hatten alles bestens vorbereitet.
Ein großes Zelt schützte uns vor dem neu-
erlichen Schauer und der Grill mit lecke-
Gespannt lauschen die
Teilnehmer was Stephanie
Papenbrock zur Herstellung
von Ziegenkäse erzählt.