Lokallust Dorsten - page 19

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Damals in Dorsten
Bilder erzählen Geschichten - dies gilt besonders
für historische Aufnahmen, wie sie im Archiv der
Stadt aufbewahrt werden. Mit der Foto-Serie
„Damals in Dorsten“ nimmt die „Lokallust“ die
Stadtgeschichte in den Blick und rückt in jeder
Ausgabe in diesem Jahr ein Bild in den Mittelpunkt.
Dichtes Grün verbirgt die Villa Pa-
ton an der Borkener Straße vor
fremden Blicken. Grundstück und
Gebäude haben stattliche Aus-
maße; Bauherr Robert Paton war
ein wohlhabender Fabrikbesitzer,
als er 1904 den Bauantrag stell-
te. Das neue Heim seiner Familie
besaß eine Zentralheizung, drei
Wohnräume und vier Schlafzim-
mer sowie unter dem Dach Kam-
mern für das Personal. Die reprä-
sentative Villa mit ihrer markanten
Architektur - im Luftbild des Stadt-
archivs von 1956 ist sie am linken
Bildrand zu sehen - ist das einzige
Bauwerk, das an Robert Paton
erinnert. Dabei legte der Unter-
nehmer mit schottischen Wurzeln
1890 den Grundstein zu einem
umfangreichen Dorstener Indust-
riebetrieb von zeitweise überregi-
onaler Bedeutung. Die Chemische
Garnbleicherei GmbH R. Paton, die
sich mit Fabrikgebäude und Lager-
halle, Trocken- und Kesselhaus,
Bleicherei und weiteren Werkstät-
ten am Hammbach ausdehnte, be-
saß einen eigenen Bahnanschluss
und eine eigene Zollabfertigung.
Zwei Gründe sprachen für Dors-
ten als Standort des Betriebs: Die
verkehrsgünstige Lage als Eisen-
bahn-Knotenpunkt und die Was-
Paton-Villa
hat die Fabrik
überlebt
serversorgung. Die Firma brauchte
täglich 2500 Kubikmeter, um Gar-
ne und Baumwolle, importiert aus
den westlichen Nachbarländern,
zu verarbeiten.
Der Firmengründer starb 1907,
die Verantwortung ging einige
Jahre später auf Robert Paton
junior über. Während beider
Weltkriege wurde die Produktion
eingeschränkt, doch in der Nach-
kriegszeit waren die Produkte
begehrt: Der Betrieb erreichte
1950 mit rund 150 Beschäftigten
den höchsten Belegschaftsstand.
Doch die abflauende Konjunktur
sowie der zunehmende Einsatz
von Kunststofffasern in der Tex-
tilindustrie schwächten das Un-
ternehmen, dessen Leitung 1959
Willem Jordaan übernahm. 1963
wurde ein Vergleichsverfahren
eröffnet, und 1972 wurde der Be-
trieb eingestellt.
In der aufgelassenen Grabstätte
der Familie auf dem evangeli-
schen Friedhof An der Bovenhorst
(Zugang über die Feldhausener
Straße) ist die Gründerfamilie bei-
gesetzt: Robert Paton senior mit
Ehefrau Emmy und Erich. Mutter
und Sohn starben kurz hinterein-
ander im letzten Kriegsjahr 1918
an Lungenentzündung. Metall-
diebe haben die aufgesetzten Zif-
fern und Buchstaben abmontiert.
Doch der Name des Unterneh-
mers, der ein Kapitel Dorstener
Industrie-Geschichte schrieb, ist
mit der Bezeichnung „Paton-Villa“
in den Dorstener Sprachschatz
eingegangen - und das Haus
wird heute noch bewohnt. Text:
Schmand Quellen: Tageszeitung,
Stadtarchiv, B. Kuhlmann, „Ge-
schichte der Stadt Dorsten“
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