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Fuchsjagd | 11. November 2017
So leben Ha lterns Reiter eine Jahrhunder te a lte Trad it ion
JAGD AUF MEISTER REINEKE
Es ist ein früher Samstagvormit-
tag. Goldenes Oktoberwetter
taucht Felder und Wälder in son-
niges Licht. Irgendwo hämmert
leise ein Specht. Pure Landidylle.
Doch dann, in weiter Ferne, ein
Geräusch, das sich langsam ei-
nen Weg zum Ohr bahnt.
Ein Dröhnen, das mit jeden
Moment lauter wird und dann
plötzlich um die Ecke des Feld-
wegs biegt – über 240 Pferdehufe
und die dazugehörigen Reiter. Es
ist mal wieder Zeit für die tradi-
tionelle Fuchsjagd in Haltern am
See.
Seit vielen Jahren schon lädt der
Ländliche Zucht-, Reit- und Fahr-
verein Haltern einmal im Jahr
alle Reiter und Kutschfahrer aus
dem Ort ein, gemeinsam eine ur-
alte Tradition zu leben. Denn die
Fuchsjagd gibt es schon seit der
Mensch das Pferde domestiziert
und den Hund gezähmt hat. Was
früher zunächst ein Akt der le-
bensnotwendigen Nahrungsbe-
schaffung und später ein lustiger
Zeitvertreib für Könige und Kai-
ser war, hat im 21. Jahrhundert
allerdings mehr mit Geselligkeit
und
fröhlichem
Beisammen-
sein zu tun. Schließlich verläuft
die Fuchsjagd heute unblutig,
ist doch das Jagen auf lebendes
Wild in diesem Zusammenhang
seit den 1930er Jahren verboten.
Einen Fuchs jagen die Reiter aus
Haltern trotzdem – als Schwanz-
attrappe, die an der Schulter ei-
nes Reiters hängt.
Bei strahlendem Sonnenschein
und spätsommerlichen Tempera-
turen starten die Reiter und Kut-
scher ihre Tour am Reitverein Hal-
tern in zwei Feldern: zuerst die
Gruppe der erfahreneren Reiter,
die eine anspruchsvollere Stre-
cke mit viel Galopp und Sprüngen
wählen, dann eine ruhigere Grup-
pe. Durch die Wacholderheide in
Holtwick und Lavesums Wälder
geht es zum Hof Budde. Bereits
zum zweiten Mal beteiligt sich
der Reiterhof auch organisato-
risch an der Fuchsjagd und stellt
allen Reitern und Fahrern einen
Mittagsimbiss zur Verfügung, be-
Goldenes Oktoberwetter bei der Fuchsjagd in Haltern am See.
