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Dies und das auf Halterner Platt
Düsse Dage, ick glöew et wass Saoterdachs muorns, wass bi us up
de Straote upmaol Musick te häörn. Birter utdrückt, een Flaiten
un Piepen. Irst an no wiet wech, dann kammen de Töene ümmer
nöeger un nöeger. Nich dat ick nieschierig sin, üm Gottswillen nee,
owwer ick will alltied gärn wirten, wat ümmi rüm passeert.Daorüm
sin ick ook ielig anne Huusdöer loopen un häbb gau naokirken, wo
dat Konzert wechkamm.
De Musikus wass een Plunnenkärl, we dao met eenen ollen un
klapperigen Lastwagen usse Schassee runnerföehrt kamm. Män,
so vull he ook aiten dai, he harr an düssen Dach bi mi un miene
Naobers keen Glüeck. Keen Menschk hätt em Brocken bracht.
Owwer mi foll spontan dat Leed in, wat wi fröher äs Blagen faken
sungen hä t: „Eisen, Lumpen, Knochen und Papier, ausgeschlag’ne
Zähne sammeln wir …“, un so widder.
Daomaols in miene Blagentied häören Plunnen- o Klüngelskärle
to dat gewuohnte Straotenbeld. Alle paor Dage kammen wecken
vörbie. Irstan sogar no met Piärd un Wagen. Wi Kinner hä t dann
gau in ussen Schoppen o buoben up’n Balken nao Brocken socht,
we wi den Hannelsmann verkoopen konnen. A un to hätt dat ook
klappt, un de Plunnenkärl ga us för usse „Ware“ twintig o diärtig
Penninge inne Hand. Selten äs Silwergeld. Owwer ook Penninge
wäören för us wahne vull Geld, bolle all een Vermürgen.
De Plunnenkärle daomaols kammen, wann eene olle Küerie
te truen is, meest ut’n Kuhrlenpott, getrüe nao den Sprurk „In
Recklinghusen, Buer un Erle gi t de meesten Klüngelskärle“.
Owwer ook bi us in Haltern ga t wecken, we met olle Brocken
hannelt hä t.
DeTieden hä t sick ännert.De Hannel met Schrott un olle Plunnen
hätt wahne naolaoten.Wennigstens up usse Straoten. An siene Stiär
gi t nu den städtschken Recyclingho anne Annenbiärgstraote,
owwer ook ö entlicke un caritative Sammlungen. Ennige
Organisationen roopt manks to Straotensammlungen up, wier
annern stellt Sammelcontainer up Straoten o Parkplätze.
Un de Hälterschken maakt getrülick Gebruuk van düsse
Mürglickkeiten, ähre ollen Klamotten quiet te wärn. Un wann de
Oldmaterialsammlung no för eenen gurden Tweck is, is dat dubbelt
gurd. Worüm nich dat Angenihrme met dat Nützlicke verbinnen?
De Klüngelskärl Saoterdach hätt an usse Straote keen Geschäft
maaken konnt, sovull he ook aiten un piepen dai. Villicht
wusse he jao nich, dat jüst in de sölwige Wirke all de städtschke
Sperrmüllabfuhr bi ennige van usse Naobers wirst wass. Se hä t all
dat Gerai a haalt, wat de Lüe den Aobend vördem all nao buten
an’n Straotenrand schlirpt harrn. Dat hett, wann’m dat genau nimp,
hätt de Mülla fuhr annerndachs eegentlick män bloß den trurigen
Rest van dat metnuhrmen, wat dao anne Staote stonn. De meesten
Brocken hä t sick all aobends un nachts aigende Händler, de
met polnischke, litauischke un holländische Autokennzeichen usse
Straote längs kammen, unner de Nirgel rirten. Muorns wassen de
grooten Sperrmüllbiärge män bloß no kleene Höpkes.
Dao is dat keen Wunner, wann den musikalischken Klüngelskärl
met siene Flaitpiepe bi us keen Geschäft maaken konn. Et is nu
maol so, we met annere Lüe Saaken Geld verdainen will, de mott
up Zack sien un fröher upstaohn äs annern. We te late kümp, de
bestraoft nu maol dat Lirben.
Heinz Kallho
Schassee – Chaussee/größere Straße
Klüngelskärl – Altwarenhändler
Schoppen – Schuppen/kleine Scheune
Balken – Dachboden
Hannelsmann – Händler/Kaufmann
Penninge - Pfennige
Annenbiärgstraote - Annabergstraße
annerndachs – am anderen Tag
unner de Nirgel rieten - aneignen
up Zack sien – gewieft/aufmerksam sein
Flaitpiepe - Flöte
