Lokallust Haltern am See - page 25

25
KoKiBö
Robin macht eine verflixt gute Fi-
gur in diesem Outfit. Auch wenn
gerade drei Damen gleichzeitig an
ihm herumzupfen, behält er die
Contenance. Die Farbe? „Du hast
blonde Haare, da passt das Blau
ziemlich gut“, sagt Sigrun Korte.
Robin nickt, Mama und Oma ge-
fällt es auch. „Aufregend“ findet
Robin das Ganze, ähnlich wie sei-
ne Altersgenossen, die sich gera-
de ebenso wie er mit familiärem
Beistand durch die Kleiderständer
wühlen.
Zum 18. Mal bietet die Pfarrei St.
Sixtus im Josefshaus die Halterner
KoKlBö an. Diese Verkaufsaktion
richtet sich sowohl an Interes-
sierte, die ohne großen Aufwand
gebrauchte Kommunionkleidung
verkaufen wollen, als auch an
diejenigen, deren Kinder zur Erst-
kommunion gehen und die fest-
liche Kleidung, schmucke Acces-
soires oder Schuhe zu erschwing-
lichen Preisen suchen.
Das Prinzip hat sich bewährt: Ein
Team von freiwilligen Helfern
nimmt am Freitag die zum Verkauf
gedachte
Kommunionkleidung
im Josefshaus entgegen. Das Hel-
ferteam etikettiert jedes einzelne
Teil, zeichnet es entsprechend
den Preisvorstellungen des Ver-
käufers aus und sortiert es nach
Art und Größe. Dabei lassen sich
natürlich saubere und flecken-
freie Kleidungsstücke leichter und
schneller verkaufen. Ohnehin wer-
den nur gereinigte und saubere
Sachen entgegengenommen.
Der Verkauf soll jeweils für alle
Beteiligten ganz in Ruhe und
ohne große Hektik stattfinden.
Um Einkaufsstress zu vermeiden
und eine vertraute Atmosphä-
re zu schaffen, erhält immer nur
eine begrenzte Besucherzahl Zu-
tritt zum Verkaufsraum, so dass
die kleinen und großen Kunden
in Ruhe aus dem Angebot aus-
wählen können. Dabei werden sie
von einer nur für sie zuständigen
Verkäuferin beraten und betreut.
Um Wartezeiten zu vermeiden,
werden Nummern in der Rang-
folge des Erscheinens vergeben,
ein langes Anstehen Stunden vor
Beginn der Börse ist somit nicht
erforderlich. Die Halterner KoKlBö
hat sich zu einer festen Institution
entwickelt, die von vielen Interes-
senten in Anspruch genommen
wird. Von den Nutzern der KoKlBö
wird traditionell zugunsten eines
guten Zweckes ein geringer Anteil
des Kauf- bzw. Verkaufspreises er-
hoben.
„Wir haben Wartezeiten von bis
zu zwei Stunden, aber dafür bie-
ten wir denen, die kommen, so-
viel Zeit, wie sie benötigen, um
ihr ganz individuelles Outfit zu
finden“, sagt Katja Nieländer. Sie
ist seit rund drei Jahren dabei,
schätzt das Konzept und Enga-
gement der freiwilligen Helfer
sehr. „Ja, sicher, ein bisschen
ist es hier wie beim Straßen-
verkehrsamt, Nummer zie-
hen und warten, aber es
lohnt sich.“ Denn tatsäch-
lich haben die jungen Da-
men und Herren in diesem
Alter ja noch ähnliche
Körpergrößen, so dass,
wenn alle gleichzeitig Ein-
tritt hätten, die Kleider
teils vergriffen und gerade
anprobiert werden, sie der
Nächste nicht sieht und so
vielleicht die Chance auf das
passende Outfit vergeben
wird. „Wir wollen vor allem,
dass es hier bei uns völlig
stressfrei abläuft, wir haben
keinen Verkaufsdruck und
wünschen uns einfach nur,
dass zum Ende möglichst alle
mit einem guten Gefühl nach Hau-
se gehen“, sagt Katja Nieländer.
Nicht zuletzt trägt dazu sicherlich
auch das Team der Cafeteria bei,
das den Wartenden die Zeit bis
zum Einlass mit warmen Geträn-
ken, frischen Brötchen und lecke-
ren Waffeln versüßt. Die Ergebnis-
se der diesjährigen Kommunion-
kleiderbörse können zum Weißen
Sonntag bewundert werden.
Text und Fotos Susanne Brzuska
1...,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24 26,27,28,29,30,31,32
Powered by FlippingBook