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Töpfern für die Bürgerstiftung
Kneten bringt
"Knete" für den
guten Zweck
Töpferei braucht Geduld und Geschick-
lichkeit. Diese schönen Eigenschaften
bringen die beiden Hobby-Kunst-
handwerkerinnen mit, die den son-
nigen Herbsttag nutzen und auf der
Veranda des Gartenhauses von Familie
Voyé kneten, drücken und formen, was
der Ton hergibt. Im Freien haben sie
nicht nur den prächtigen Garten
vor Augen, sondern auch, was un-
ter ihren Händen Gestalt annehmen
und später als Keramik für fröhliche
Farbtupfer im Grün sorgen soll: Ein
bunter Schmetterling schwebt auf dün-
nem Draht über den Stauden, eine Ente
schiebt keck das weiße Köpfchen durch
die Blüten. Die Modell-Palette der beiden
Töpferinnen findet viele Vorbilder im
Tierreich - und viele Liebhaber unter
den Gartenfreunden in Haltern und
Umgebung. Anne Voyé und Helena
Schäfer sorgen für Nachschub, regel-
mäßig auch gemeinsam beim
montäglichen Töpfer-Treffen
im Garten der Voyés. Sie arbei-
ten ohne Hast, aber ziel-
strebig und schnell. „Pin-
guine und Eisvögel sind
die Renner“, erklärt Anne Voyé, während
ihre Finger eine halbrunde Form mit ei-
ner Tonschicht auskleiden: ein Pilzkopf im
Frühstadium. Ihre Hände packen gern zu,
früher hat die 80-Jährige oft ganze Tage im
Garten gearbeitet, was ihr heute schwer
fällt - umso häufiger wird getöpfert.
Die Arbeit folgt nicht nur dem Lustprinzip,
Anne Voyé und ihre 66-jährige Freundin
wollen ihre Töpferwaren verkaufen und
dabei einen schönen Gewinn erzielen. Da-
rüber freut sich die Halterner Bürgerstif-
tung, die seit Jahren vom ehrenamtlichen
Engagement der beiden Töpferinnen pro-
fitiert. Sie überweisen pro Jahr rund 2000
Euro an die Initiative „Halterner für Hal-
terner“, und diese Spende leistet
aktuell sehr gute Dienste. Denn
das Gesetz schreibt vor, dass
eine Stiftung ihr Kapital nicht
anrühren darf, ausgeben
kann sie nur die Erträge,
und diese fallen in der ak-
tuellen Niedrigzins-Phase
auf dem Geldmarkt mager
aus. Daher ist die Ke-
ramik des Damen-
Duos ein echter
Anne Voyé (r.) und
Helena Schäfer
töpfern mit viel
Freude.
Helena Schäfer