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Fotograf Host Weihrauch
„Fotografie
ist meine
zweite Sprache“
Daguerreotypie, ein
Fotografie-Verfahren des
19. Jahrhunderts
Die Kodak Retina 1a –
ein Meilenstein der
Kamerageschichte
Kuppel des Reichstags in Berlin
Touristen vor den Fotos von Kai Wiedenhöfer an der East Side Gallery in Berlin
Dieses Zitat von Gary Kaplug-
gin trifft voll und ganz auf Horst
Weihrauch zu, denn seit seiner
frühen Jugend fotografiert er. Sei-
ne stattliche Sammlung diverser
Fotoapparate lässt Fotografen-
herzen höher schlagen: 45 Ka-
meras – teilweise echte Raritäten
– stehen dekorativ in seiner
Wohnung in Vitrinen ver-
teilt. Von seiner ersten bis
zu seiner letzten Kamera
hat er sie alle verwahrt,
darunter die Linhof Super
Technika Kamera aus dem
Jahre 1959 oder die Kodac
Retina 1. Mit diesem Modell hat
Edmund Hillary 1952 die Erstbe-
steigung des Mount Everest doku-
mentiert. „Mein absolutes High-
light ist jedoch eine
der ersten brauch-
baren
Aufnahmen
überhaupt.“ Horst
Weihrauch zeigt auf
ein kleines Etui mit
einem Foto auf einer
versilberten Kupfer-
platte hinter Glas. „Danach habe
ich sehr lange gesucht, aber nun
habe ich sie ja!“ Stolz auf seinen
Besitz nimmt er die Daguerreoty-
pie, wie diese Aufnahme von 1845
genannt wird, aus der Vitrine.
Von den ersten Schritten bis
zur heutigen Digitalfotografie
vergingen nicht einmal 200 Jah-
re. Diese rasante Entwicklung der
Fotografie kann man auch sehr
gut an der Kamerasammlung des
64-Jährigen erkennen. Wenn man
es auch manchmal nicht glauben
mag, so waren die Fotos von da-
mals auch nicht schlechter als die
Aufnahmen mit modernen Digital-
kameras. Konnte früher ein guter
Fotograf in der Dunkelkammer
vieles retten, stehen dafür heute
Fotoprogramme am PC zur Verfü-
gung.
Horst Weihrauch fotografiert seit über 50 Jahren