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Aufbauhilfe Ost
Die Baugeschichte hat das Leben des Halterner Gynäko-
logen Dr. Hermann Kremer einschneidend verändert, seit
er 1995 die russische Siedlung Alexandrowka in Potsdam
das erste Mal sah. Zusammen mit seiner Frau Elke grün-
dete er 2002 die Potsdam Stiftung Kremer, erwarb zwei
Häuser in der Siedlung Alexandrowka, ließ sie behutsam
restaurieren, um möglichst viel Authentizität zu erhalten
und richtete in einem der Häuser das Museum Alexand-
rowka ein. Es besteht im Januar 2015 zehn Jahre.
Seitdem setzt sich Kremer kontinuierlich für den Denk-
malschutz ein. Bei allem Charme steckt in der Renovie-
rung von alten Gebäuden viel Arbeit. „Ein altes Haus ist
wie eine Überraschungstüte, man kann vorab nicht ein-
schätzen, wie viel Renovierungsaufwand sich dahinter
verbirgt“, sagt der Halterner.
„Utile cum dulcis“ – das Angenehme mit dem Nützlichen
verbinden. Für Dr. Hermann Kremer ist das ein Leitmotiv
bei seinem Engagement für den Denkmalschutz in den
neuen Bundesländern. Der Einsatz des Mediziners aus
Haltern, seit 2010 im Ruhestand, gilt dem Erhalt histori-
scher Bausubstanz in Brandenburg. Sein jüngstes Pro-
jekt: das Barockhaus Am Bassin 10 in Potsdam. Das Haus
gehört zu einer Häuserzeile, die im Jahre 1783 nach Plä-
nen des bayrischen Architekten Carl von Gontards gebaut
wurden und ganz in der Nähe des Holländischen Viertels
in Potsdam liegen. Die Sanierung des Hauses wird nicht
von der Potsdam Stiftung finanziert, sondern privat von
Dr. Kremer.
Drei Aspekte machen das Haus zu einem besonderen
architektonischen Objekt: 1. Im Frühjahr 1789 wohnte
der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart dort 14 Tage
in der Hoffnung, eine Stelle am Hof des preußischen Kö-
nigs Friedrich Wilhelm II zu bekommen. Ein Brief an seine
Frau Constanze belegen den Aufenthalt. Mit großer Wahr-
scheinlichkeit komponierte er dort die „Neun Variationen
für Klavier über einen Menuett von Duport“ KV 573. 2.
Fresken und Barocktüren in der ersten Etage des Hauses
SPURENSUCHE
IN DER
VERGANGENHEIT
