Lokallust Dorsten - page 6

Im Landkreis Bayreuth ange-
kommen, auf der Suche nach
Arbeit und Wohnung, sprach ihn
in Goldkronach, 14 Kilometer
entfernt von Bayreuth, ein äl-
terer Herr an. „Günther Wein sah
mir wohl an, dass ich nicht aus
der Gegend kam“, erinnert sich
Michael Schimpke an die erste
Begegnung mit dem Mann, der
ihn später „unter seine Fittiche“
nahm und dem er viel zu verdan-
ken hat. „Als er hörte, dass ich
Bergmann war, meinte er nur:
‚Geh‘ mal hoch‘, und zeigte nach
oben auf den Berg.“
Neugierig geworden machte
sich der junge Mann auf den Weg
durch den Wald. Oben traf er den
Geologen Dr. Gerdt Pedall und
seinen damals achtjährigen Sohn
Simon. Die zwei gingen ihrem ge-
meinsamen Hobby nach, Minen
zu säubern und zu vermessen.
Der Bergmann kam ihnen gerade
recht und kurz darauf beschlos-
sen die drei, gemeinsam nach
Goldminen zu suchen. „Ich war
mir schon ziemlich sicher eine
Mine zu finden“, schmunzelt Mi-
chael Schimpke, „denn ich finde
immer irgendetwas.“
Die Chance, auf eine Goldader
zu stoßen, war gar nicht so ab-
wegig, denn bereits im 13. Jahr-
hundert wurden im „Goldberg“
aus 70 Minen bis zum Jahre 1925
Zinn, Silber, Eisen und natürlich,
wie der Name schon sagt, auch
Gold geschürft.
Nachdem der Dorstener und
seine beiden Mitstreiter einige
Tage lang im Wald überlegten,
wo sich wohl eine Mine befinden
könnte, und sie dafür Wassera-
dern verfolgten, waren sie sich
schließlich sicher, die geeignete
Stelle gefunden zu haben. Sie
weihten den damaligen Bürger-
meister des Ortes ein, der ihnen
das notwendige Material zur
Verfügung stellte, und die drei
Goldsucher fingen an zu graben.
Dabei kam ihnen die zehnjähri-
ge Arbeit Michael Schimpkes als
Bergmechaniker auf der dama-
ligen Dorstener Zeche „Fürst Leo-
pold“ sehr gelegen.
Nachdem sie einen Schacht
von einen Meter fünfzig mal ei-
nen Meter fünfzig fachmännisch
fünf Meter tief abtäuften und da-
bei einige Tage lang jede Menge
Wasser, Schlamm und Schutt aus
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Goldgräber Micharel Schimpke
von Martina Jansen
„Gold eine Kostbarkeit“ (Christoph Kolumbus)
Hervester Michael Schimpke
entdeckte mittelalterliche Goldmine
Als Michael Schimpke 1986 Job und Wohnung kündigte, die Brücken hinter sich abbrach und
zu seiner Schwester nach Bayreuth trampte, ahnte er nicht, dass dort das Abenteuer seines
Lebens auf ihn warten würde.
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