Lokallust Dorsten - page 19

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Edle Spiegel, dann schnödes
Gebrauchsglas: Unweit der Alt-
stadt schufen bis vor 85 Jahren
fleißige Hände zerbrechliche
Qualitätsware. In Dorsten wur-
de so das reichhaltige Erbe aus
einer fernen Zeit genutzt, zu
der noch Dinosaurier über die
Erde geherrscht hatten und un-
sere Region am Grunde eines
flachen Meeres lag.
Lange bevor es Menschen
gab, vor rund 85 Millionen Jah-
ren, befand sich das heutige
Norddeutschland bis hin zum
Sauerland am Grund eines fla-
chen kreidezeitlichen Meeres.
Noch heute kann man deshalb
in der Hohen Mark bisweilen
versteinerte Muscheln finden.
Ein wirtschaftlich weit bedeu-
tenderes Erbe dieser Zeit sind
allerdings die reichhaltigen
Quarzvorkommen unter un-
seren Füßen.
Dass man aus diesem Roh-
stoff vorzügliche Glaswaren
herstellen kann, wusste man
auch in Dorsten. 1892 errichte-
te die „Glas- und Spiegelmanu-
faktur AG Schalke“ daher un-
weit des damaligen Lippeufers
ein Zweitwerk in Dorsten, das
zunächst als Schleiferei geplant
war.
Bereits fünf Jahre später
wurde aber auch hier Glas her-
gestellt, und rund 160 Mitarbei-
Vor 85 Jahren schließt die
Dorstener Glashütte AG endgültig
ter fertigten Spiegel aller Art
an. Die Glashütte florierte und
mauserte sich schnell zu einem
der wichtigsten Unternehmen
in Dorsten. Der hohe Perso-
nalbedarf ergab sich auch aus
der aufwändigen Herstellung
der Spiegel: War das Glas erst
zu flachen Bahnen gezogen,
wurde es geschliffen und po-
liert, mit Säure behandelt und
mit Blattstaniol beschichtet.
Schließlich wurde Quecksilber
aufgetragen und der Spiegel
mit Schellack versiegelt – eine
gesundheitsschädliche Arbeit,
die technisch eigentlich schon
überholt war.
Neue Verfahren wie das Be-
dampfen mit Silber oder Alumi-
nium wurden in Dorsten aber
nicht mehr angewandt. 1913
gab die inzwischen selbststän-
dige „Dorstener Glashütte AG“
das Spiegelmachen auf und
widmete sich ab sofort der
Herstellung von Hohlglas. Die
Firma investierte in fünf gasbe-
triebene Schmelzöfen und eine
Flaschenmaschine. So kam die
Glashütte schon ein Jahr später
auf eine Tagesproduktion von
35000 Flaschen in allen mög-
lichen Farben. Das Geschäft lief
zunächst so gut, dass Fabrikdi-
rektor Keller sich eine prächtige
Villa errichten konnte. Dieses
Haus besteht als „Villa Keller“
noch heute, während die Glas-
hütte nach wirtschaftlichem
Niedergang bereits 1932 abge-
rissen wurde. Nur der Straßen-
name „An der Glashütte“ erin-
nert heute noch an das ehema-
lige Werk.
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Glashütte, die unweit der
Altstadt angesiedelt war
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