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29. April 2017
Damals in Dorsten
Im Dreieck zwischen Deuten,
Lembeck und Wulfen fahren tag-
täglich Tausende Autos an einem
geschichtsträchtigen alten Bau-
ernhof vorbei. Ein Blick auf die
Landkarte oder die nahe Bushal-
testelle verraten, dass an dieser
Stelle einst die Wienbecker Mühle
stand. Nur wenigen ist aber be-
wusst, dass an dieser Stelle jahr-
zehntelang über die Geschicke der
gesamten Herrlichkeit Lembeck
entschieden wurde.
Wo heute die Wulfener Straße in
die B58 mündet, plätschert noch
immer, vom darüberrollenden
Verkehr weitgehend unbemerkt,
der Wienbach mit seinem klaren
Quellwasser der Lippe entgegen.
Selbst
solche
unscheinbaren
Fließgewässer stellen für den
Menschen nahezu unerschöpf-
liche Kraftquellen dar, und so war
es nicht ungewöhnlich, dass an
dieser Stelle bereits 1596 eine
Mühle errichtet wurde.
Über Jahrhunderte drehte sich
das Mühlenrad in der Bachströ-
mung. Führte der Bach einmal zu
wenig Wasser, konnten die umge-
benden Teiche für den nötigen Zu-
fluss sorgen, denn eine Mühle war
Die Wienbecker Mühle
ein wichtiger Wirtschaftsbetrieb
in einer Gemeinde. Noch heute
zeugt der angrenzende Hof mit
seinen stolzen alten Gebäuden
von dem möglichen Reichtum,
den ein Mühlenbesitzer erlangen
konnte.
Geld und wirtschaftliche Be-
deutung konnten auch politischen
Einfluss bedeuten, wie sich selbst
in turbulenten Zeiten zeigen sollte.
Während der französischen Besat-
zung 1812 wurde die Herrlichkeit
Lembeck zum ersten Mal in zwei
Mairien, also Bürgermeisterämter,
aufgeteilt. Den Westen mit Alt-
schermbeck, Holsterhausen, Erle
und Rhade verwaltete Bürgermei-
ster Joan Grütter von Schermbeck
aus. Den Osten mit Lembeck,
Wulfen und Hervest durfte Josef
Reischel vertreten. Beide standen
damit an der Spitze der lokalen
Verwaltung, überwachten Steuern
und Abgaben, bestimmten über
die Gemeindekasse und hatten
auch weitreichende polizeiliche
Befugnisse.
Daran änderte sich auch nach
dem Abzug der Franzosen wenig,
was den Wienbecker Mühlenhof
schon bald zu einem politischen
Zentrummachen sollte. Hier lebte
und arbeitete nämlich Jodokus
Brunn, der 1816 bereits zum näch-
sten Bürgermeister von Lembeck,
Wulfen und Hervest gewählt wor-
den war. 1825 übernahm Brunn
auch noch den Rest der Herrlich-
keit als einziger Bürgermeister
beider Hälften. So war es nur
konsequent, dass die Gemeinden
schon 1834 zur Bürgermeisterei
Lembeck zusammengeführt wur-
den. Der Brunnsche Hof an der
Wienbecker Mühle behielt seine
politische Bedeutung auch noch
unter dem Bürgermeistersohn
und späteren Amtsnachfolger
Franz Brunn, der bis 1875 oberster
Verwaltungsherr blieb. Genau 100
Jahre später gab es nach einem
verheerenden Brand hier keine
Mühle mehr. Der denkmalge-
schützte Hof aber ist noch heute
sehenswert – auch ohne Bürger-
meister.
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