Ein äußerst sympathischer Mann
begrüßt mich und bittet mich in
sein Büro. Das ist also die Schalt-
zentrale der Volkshochschule:
Hell, luftig und übersichtlich. Der
Mann, der hier die Fäden in der
Hand hält, hat einen wohltuen-
den Klang in seiner Stimme und
scheint in sich zu ruhen. Bernd
Sauerwein-Fox spricht besonnen,
ruhig, aber absolut nicht langwei-
lend und so erfahre ich, dass er,
bevor er 1988 hier in der VHS an-
fing, sechs Jahre lang als Deutsch-
und Sportlehrer arbeitete. Okay,
Sportlehrer wundert mich jetzt
nicht bei der sportlichen Figur,
aber dass er als Deutschlehrer un-
terrichtete, das irritiert mich dann
doch etwas. Da sindmeine Erinne-
rungen an Deutschlehrer meiner
Schulzeit komplett anders.
Da seine Frau in Witten als Leh-
rerin beschäftigt ist, entschied
sich die Familie, in Bochum woh-
nen zu bleiben. „Ich nehme jeden
Morgen die Fahrt von Bochum
nach Dorsten gerne auf mich“, er-
zählt mir der Leiter der VHS. „Da
ich nicht an feste Zeiten gebunden
bin, fahre ich morgens los, wenn
an. Da sie ein kommunales Wei-
terbildungszentrum ist, muss sie
viele verschiedene Bereiche ab-
decken. So finden neben altbe-
währten Sprachkursen auch Kurse
in Arabisch für die ehrenamtlichen
Helfer bei der Flüchtlingshilfe
statt. Die seit 2005 vom Bundes-
amt für Migration und Flüchtlinge
vorgeschriebenen
Integrations-
kurse werden hier ebenfalls ab-
gehalten. Seit 2015 bietet die VHS
der Büroverkehr vorbei ist und
komme abends ja selten vor 21:00
Uhr zurück.“
2008 hat der 62-Jährige die Stel-
le als Leiter der VHS angenommen
und kommt immer noch gerne je-
den Tag in sein Büro. „Die Arbeit
ist sehr umfangreich und wird
nicht langweilig, da immer wieder
neue Anforderungen auf mich und
meine Mitarbeiter zukommen.“
Die Zeiten, als ich die VHS
hauptsächlichmit Englischkursen,
dem Nachholen des Hauptschul-
abschlusses und mit Häkeln, Klöp-
peln und Makramee verbunden
habe, sind eindeutig vorbei. Das
wird mir bewusst, als mir Bernd
Sauerwein-Fox das neue Pro-
gramm vorstellt.
Etwa 600 Kurse pro Jahr mit
9000 Belegungen bietet die VHS
zusätzlich Deutschkurse mit ge-
ringem Einstiegsniveau unabhän-
gig von Nation und Sprache an. In
diesen Flüchtlingskursen sollen
zumindest geringe Deutschkennt-
nisse vermittelt werden, auch
wenn kaum Bleiberecht bei den
Kursteilnehmern besteht.
„Bei diesen zusätzlich vorge-
schriebenen Aufgaben durch das
BAMF muss ich mit meinen Mit-
arbeitern einen Spagat schaffen,
um einerseits die Anforderungen
zu erfüllen, ohne auf der anderen
Seite bestehende Kurse darunter
leiden zu lassen“, so Bernd Sau-
erwein-Fox. „Leicht ist das gewiss
nicht immer, aber dank meiner
motivierten Mitarbeiter und der
etwa 200 Dozenten haben wir es
bis jetzt immer geschafft.“
Die größte Nachfrage besteht
mit 3500 Belegungen pro Jahr
im Bereich Gesundheit und Um-
welt, erfahre ich durch meinen
Gesprächspartner, der seit 1988
selbst Fitnesskurse hier im Haus
leitet. „Ich arbeite gerne im ge-
sundheitlichen Bereich und habe
Spaß daran, mit Menschen zusam-
men zu sein. Das ist ein hervorra-
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Heute treffe ich Bernd Sauerwein-Fox
Heute treffe ich Bernd Sauerwein-Fox
Frischer Wind in der VHS-Dorsten
– Makramee war vorgestern
Bernd Sauerwein-Fox
ist Leiter der VHS Dorsten
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Heute treffe ich Bernd Sauerwein-Fox, den Leiter der VHS Dorsten