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Briefmarkenfreunde | 22. September 2018
BRIEFMARKEN
Ein ganz besonderes „Altpapier“
Warum Briefmarkensammeln
ganz und gar nicht altmodisch ist
„Wie heißt die erste deutsche Briefmarke, die 1849 in
Bayern herausgegeben wurde?“ A: Schwarzer Einser,
B: Roter Zweier, C: Gelber Dreier, D: Blauer Vierer. So
lautete vor einigen Jahren die Millionenfrage in einer
beliebten Quizsendung – und machte einen Kneipier
aus Hannover innerhalb kürzester Zeit zum Millionär.
Dass der Schwarze Einser die richtige Antwort war,
weiß auch Gerd Mentfewitz. Der Marler ist begeister-
ter Briefmarkensammler und seit vier Jahren beim
Briefmarken-Sammler-Verein Marl 1959 e.V. aktiv.
Philatelie heißt der wissenschaftlich korrekte Aus-
druck für das Sammeln von Briefmarken oder pos-
talischen Belegen. „Mit unserem Verein haben wir
zwei Anliegen – einmal geht es uns darum, den Mit-
gliedern zu helfen, ihre Sammlungen zu ergänzen.
Zum anderen möchten wir ihnen neue Angebote und
Informationen über die Philatelie vermitteln. Das
machen wir zum Beispiel in Gesprächen oder in un-
serem Rundbrief, dem Marler Postillion, der 4 Mal im
Jahr erscheint,“ erzählt Gerd Mentfewitz, der sich um
die gesamte Pressearbeit des Vereins kümmert und
zudem leidenschaftlich gerne als Redakteur für den
Marler Postillion tätig ist.
Dem Briefmarken-Sammler-Verein Marl ist es wich-
tig, jedem Sammelfreund eine Plattform zu bieten.
Keine Frage also, dass die Interessen der Vereins-
mitglieder unterschiedlicher kaum sein könnten. „Es
gibt beispielsweise einen Spezialisten, der sich sehr
intensiv mit der Marler Postgeschichte vom Anfang
bis heute beschäftigt. Als Abwechselung sammelt er
aber zusätzlich Ansichtskarten, vor allem von Marl.
Alleine davon besitzt er über 1.000 Stück. Ein anderer
beschäftigt sich mit der Deutschen Geschichte bis ca.
1970 mit dem Schwerpunkt Adenauer. Sein umfang-
reiches Nachschlagewerk erscheint demnächst. Und
auch andere Mitglieder haben schon Bücher zu ihren
Sammelthemen verfasst,“ weiß Gerd Mentfewitz.
Er selbst zählt sich bereits seit der Grundschule zu
den Briefmarken- und Münzsammlern. Später ka-
men Familie, Kinder und Beruf dazu und die Sam-
melleidenschaft musste pausieren. Ganz davon
Abschied nehmen wollte der Marler aber nicht: „Im
Erwachsenenalter beschäftigte ich mich dann wieder
mehr und mehr mit den alten Steckenpferden und
fing gezielter an, zu sammeln. Mit jedem fehlenden
Stück, das ich ergänzend in meine Sammlung legen
oder stecken konnte, wuchs mein Stolz.“ Und so kam
er 2014 zum Briefmarken-Sammler-Verein Marl. Hier
schätzt er besonders die regelmäßigen Treffen von
Gleichgesinnten.
„Sammlertreffen sind uns deshalb so wichtig, um
sowohl Vereinsmitgliedern als auch unorganisierten
Sammlern eine Plattform zu bieten. Wir versuchen,
erfahrenen und neuen Sammlern oder solchen, die
ihre Sammlung aufgeben möchten, mit Rat und Tat
zu unterstützen und zu beraten. Es ist doch schön,
irgendwo hinzugehen und zu wissen, was man sucht,
aber nicht zu wissen, was man finden könnte. Und
dann passiert es, dass man etwas findet, von dem
man noch gar nicht wusste, dass es so etwas gibt.“ Im
Vordergrund steht für Gerd Mentfewitz und die ande-
ren Vereinsmitglieder dabei der Spaß am ­Sammeln.
© M. Schuppich
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