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Liebslingsplätze | 17. September 2016
Die Kapelle wurde schon früh als St. Anna erwähnt. Der Annaberg,
vormals Königsberg, ist seit etwa 1556 Wallfahrtsort. Die heutige
Kapelle entstand im 17. Jahrhundert, Jesuiten ließen sich dort ab 1665
nieder. 1653 wurde unter der Leitung des Pfarrers Boeker das erste Bet-
haus errichtet, 1674 durch Pfarrer Nottebohm die heutige Kapelle als
Saalkirche mit eingezogenem Altarraum erbaut. 1967 wurde die Ka-
pelle um ein angebautes größeres modernes Kirchengebäude ergänzt.
Bei gutem Wetter wird die Heilige Messe sowohl in der Kirche als auch
außerhalb vor der Kirche gefeiert. Seit 1946/47 finden auf dem Halter-
ner Annaberg die Annaberg-Wallfahrten der Schlesier statt, die an den
schlesischen St. Annaberg erinnern.
Helmut Achterfeld hat als Kind immer wieder gemeinsam mit der
Familie den „St. Annaberg“ besucht. Für ihn besaß der Berg mit seinen
Stationen schon immer Erlebnisreiches und auch viel Geheimnisvolles.
Dabei ist er sich gar nicht sicher, was diesen besonderen Bezug zum
Annaberg für ihn ausgelöst hat. Waren es die Prozessionstage mit den
vielen frommen Pilgern, das inbrünstige Beten im Wechsel mit leiden-
schaftlich gesungenen Liedern bei Gottesdiensten unter freiem Him-
mel, umrahmt von einem Fahnenmeer, die Anbetungsstunden in der
kleinen Kapelle vor dem Gnadenbild, das Begehen des Kreuzweges,
wenn sich die Pilgerströme zumGipfelkreuz bewegten und ihre Gebete
und Fürbitten über den Berg hallen ließen? Waren es die Marienlieder,
die tiefgläubigen Pilger, die das Brunnenwasser als „heiliges Wasser“
mit nach Hause nahmen oder war es letztlich doch die am Fuße des
Berges vorbei donnernde Eisenbahn? Was auch immer, Helmut Achter-
feld zieht es immer wieder hier, zum Annaberg, und wenn er hier ist,
ist er bei sich und genießt einfach das, was ist. Was er hier erlebt hat,
erfahren hat und vor langen Zeiten mit Gleichaltrigen teilen konnte. Er
sagt: „Der Annaberg ist auch heute noch ein Phänomen und hat meine
Kindheit irgendwie verzaubert.“
Allerdings, wenn Helmut Achterfeld heute unterwegs ist zu „seiner“
Bank am Annaberg, kann es sein, dass sie besetzt ist... und das immer
öfter... weil es einfach ein wunderschöner Platz ist, an dem jeder seinen
ganz persönlichen Erinnerungen nachhängen kann und soviel anderes
aufnehmen kann, wenn er nur will.
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