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Liebslingsplätze | 17. September 2016
M
ein Lieblingsplatz sind die bei-
den Bänke am Brunnen am An-
naberg, und wenn ich da sitze, dann muss
ich nach einer halben Stunde meinen Block
nehmen und schreiben.
Und wenn dann noch die Glocken läuten,
ist alles bestens.“ Helmut Achterfeld ist ein
Halterner Junge und nicht weit von dem
Ort, den er heute als seinen Lieblingsplatz
bezeichnet, in der Eisenbahnersiedlung,
im Volksmund Negerdorf, groß geworden.
„Wir hatten als Kinder hier oben spannende
Zeiten, wir haben Hütten gebaut, auf dem
Kreuzweg kleine Geheimnisse versteckt und
mussten auf jeden Fall regelmäßig Mutter
Anna besuchen“, erzählt Helmut Achterfeld.
Auch heute kommt er noch regelmäßig hier-
her. „Ich kann hier rum gucken und habe
viele Erinnerungen, egal in welche Richtung
ich schaue.“ Natürlich kennt er ungezählte
Geschichten rund um „Mutter Anna“ und den
Berg, seine ganz eigenen hat er unter ande-
rem in den Büchern „Wir Kinder am Bahn-
damm“ und „Kleine Annaberg-Geschichten“
veröffentlicht. So wie beispielsweise die vom
Anna-Pütt – hier zünden gläubige Frauen eine
Kerze an, verbunden mit dem Wunsch, dass
demnächst der Liebste sich endlich zu erken-
nen gibt, und wenn Mutter Anna nickt, dann
steht der richtige Mann schon draußen vor
der Tür.
Das Gebiet am Annaberg hat mit Kirche,
Grotte und demKreuzweg neben der für viele
Menschen so wichtigen religiösen Bedeutung
auch noch herrliche Wandermöglichkeiten,
und wer bis ganz oben kommt, hatte früher
(heute durch starken Baumwuchs eben nur
noch im Winter) von hier aus einen wunder-
baren Blick auf das ganze Lippegebiet. St.
Anna, gewidmet der heiligen Anna, ist eine
Wallfahrtskapelle und -kirche in Haltern am
See auf dem 74,5 Meter hohen Sankt Anna-
berg, einem Südausläufer der Hohen Mark.
Der Lieblingsort von Helmut
Achterfeld ist der Annaberg
Erinnerungen
aus allen Ecken
„
Helmut Achterfeld auf seiner Lieblingsbank.