Lokallust Dorsten - page 24

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Neues aus dem Krankenhaus
Es ist eine große Anerkennung
für die Qualität der Arbeit: Jetzt
wurde das Hernienzentrum am
St. Elisabeth-Krankenhaus nach
zwei Jahren intensiver Vorbe-
reitung von der „Deutschen
Gesellschaft für Allgemein- und
Viszeralchirurgie“
zertifiziert
und darf sich künftig als zweites
Haus im Kreis Recklinghausen
„Kompetenzzentrum für Her-
nienchirurgie“ nennen. Die Ver-
gabe des Zertifikats ist an hohe
Auflagen gebunden: Unter an-
derem müssen die Chirurgen im
Dorstener Krankenhaus mehr
als 200 Hernieneingriffe pro Jahr
nachweisen und die anonymi-
sierten Daten aller Patienten
an ein bundesweites Zentralre-
gister melden – erfasst werden
zum Beispiel Art und Größe der
Hernie, die Verweildauer im
Krankenhaus, aber auch aufge-
tretene postoperative Schmer-
zen oder Komplikationen. „Das
ist für uns sehr wichtig. Denn
so wissen wir zu jeder Zeit, wo
wir im Vergleich mit anderen
Kliniken stehen“, erläutert Priv.-
Doz. Dr. Wilhelm Gross-Weege,
der als Chefarzt der Klinik für
Allgemein- und Viszeralchirur-
gie auch das Hernienzentrum
leitet. Weiteres Kriterium für die
Zertifizierung: Das Krankenhaus
muss den langfristigen Erfolg
seiner Behandlung dokumen-
tieren. Alle Patienten werden
daher nach einem Jahr erneut
angeschrieben und bei Be-
schwerden zu einer Kontrollun-
tersuchung gebeten. „Dieses
Instrument dient auch dazu, die
Qualität unserer Arbeit zu über-
prüfen“, so Gross-Weege.
Doch was sind überhaupt Her-
nien? Der Chefarzt erklärt:
„Hernien sind Lücken in der
Bauchwand, durch die innere
Organe austreten können. Am
häufigsten tritt eine Hernie in
der Leistengegend auf. Rund 80
Prozent der Betroffenen, die ei-
nen Leistenbruch erleiden, sind
Männer. Es gibt aber auch noch
andere Hernien, etwa Narben-,
Nabel- und Oberbauchbrüche,
die wir bei uns operieren.“ Her-
nien sind angeboren oder ent-
stehen durch große körperliche
Belastung – etwa beim Tragen
von Möbeln oder Getränke-
kisten; aber auch wiederholte
Hustenattacken können das Ge-
webe reißen lassen.
Bauchwandbrüche müssen im-
mer operiert werden: Denn sie
entwickeln sich nicht von selbst
zurück. Ganz im Gegenteil wer-
den die Lücken in der Bauch-
wand in der Regel mit der Zeit
immer größer. Lebensgefährlich
können Hernien dann werden,
wenn durch die Lücke Teile der
inneren Organe – etwa der Darm
– austreten und einklemmen.
Dadurch werden sie von der
Blutversorgung abgeschnitten,
und die Gefahr besteht, dass sie
absterben.
Den überwiegenden Teil der
Eingriffe führen die Chirurgen
imDorstener Krankenhaus mini-
mal-invasiv durch. „Wir müssen
zwar für die Zertifizierung auch
das konventionelle offene Ver-
fahren beherrschen, aber fast
80 Prozent unserer Patienten
operieren wir mit der schonen-
den, so genannten Schlüssel-
lochtechnik“, sagt Gross-Wee-
ge. Die Patienten profitieren in
besonderer Weise von diesem
Verfahren: Denn der Eingriff,
bei dem nur winzige Schnit-
te erforderlich sind, geht mit
wenig Schmerzen und einer
schnellen Wundheilung einher.
Das verringert die Gefahr von
Komplikationen, und die Pati-
enten sind nach dem Eingriff
sehr schnell wieder auf den Bei-
nen. Gross-Weege: „Die meisten
Hernien schließen wir, indem
wir vor die Bruchstelle ein sehr
leichtes
und
körperverträg-
liches Kunststoffnetz legen, das
rasch mit dem Gewebe verklebt.
Dadurch erreichen wir schnell
eine große Stabilität der Bruch-
region. Nach zwei bis drei Tagen
können die meisten Patienten
das Krankenhaus wieder ver-
lassen und nach rund 14 Tagen
sich körperlich wieder normal
betätigen. Nur das Heben und
Tragen schwerer Lasten oder
extreme körperliche Beanspru-
chung sollte noch für 4 Wochen
tabu sein.“
Weitere Informationen unter
Sekretariat Allgemein- und Viszeralchirurgie
Birgit Nowoczin
Telefon: 02362 29-53200
Telefax: 02362 921-7010
E-Mail:
Hernienzentrum am St. Elisabeth-Krankenhaus erhält Zertifizierung
Ausgezeichnete
Qualität
Sprechzeiten
Nach telefonischer Voranmeldung über das Sekretariat.
Eine Notfallbehandlung findet durchgehend in den Räumen
der Zentralen Aufnahme statt!
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