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Schermbeck
Autoglas Reparaturen aller Art
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Ende Februar hat man bei Ten
Sing Gahlen noch alle Zeit der
Welt. Andächtig pinseln die Ku-
lissenmaler im Gemeindehaus an
einemPanorama des Ruhrgebiets
herum, im Theater-Workshop
wird mit viel „dat“ und „wat“ et-
was Reviersprachliches eingeübt,
und die Jongleure brüten bewe-
gungslos im Stuhlkreis über ihrer
Aufgabe. Die ruhigen Tage sind
bald vorbei, mit der Erfahrung
von 27 Ten Sing-Jahren lässt sich
die Entwicklung ohne propheti-
sche Gabe voraussagen: Im Lauf
des Frühjahrs werden alle ein we-
nig kribbelig, dann greift Nervosi-
tät um sich, und etwa zu Pfings-
ten, wenige Tage vor der Auffüh-
rung, liegen die Nerven blank.
Darauf sind Christopher Kühne
und Marcel Braick bei ihrem vier-
ten Ten Sing-Projekt vorbereitet.
Nur keine Panik. Die Jugendlei-
ter werden den Jugendlichen
Mut machen, ihnen den Rücken
stärken und darüber hinaus die
tausend Dinge in Kopf und Auge
behalten, von denen das Gelingen
der Show abhängt. Die beiden
27-Jährigen kennen Ten Sing „von
innen“, als Jugendliche haben sie
selbst in der Friedenskirche auf
oder hinter der Bühne gestan-
den. Vielen Eltern in Gahlen und
Schermbeck, Wulfen und Dorsten
geht es ebenso, Ten Sing verbin-
det in dieser Region Generatio-
nen. Das macht manches leichter,
sagen Kühne und Braick, Lehr-
amtsstudenten für das Hauptfach
Theologie in der letzten Phase
der Ausbildung.
Die Gahlener Ten Sing-Gruppe ist
die größte in Deutschland, an den
drei Vorstellungen am Wochen-
ende nach Pfingsten arbeiten 115
Jugendliche im Alter von 14 bis 18
Jahren mit. Vor ein paar Jahren
waren es noch mehr, bis zu 150
junge Leute waren mit von der
Partie, erklärt Braick. Aber diese
Zahl war dem Presbyterium der
Kirchengemeinde nicht mehr ge-
heuer, aus Sicherheitsgründen
gilt seither eine Teilnehmerzahl
von 120 als oberste Grenze. Wäh-
rend andere kirchliche Jugend-
gruppen Mühe haben, ihre Mit-
glieder bei der Stange zu halten,
kann Ten Sing Gahlen nicht alle
Interessenten aufnehmen. Sie
haben einmal jährlich die Chan-
ce, ins Team zu kommen. Denn
während der Sommerferien ent-
scheidet sich, wie viele Akteure
aussteigen.
Viele bleiben auch bei der Stan-
ge, damit ist sichergestellt, dass
Erfahrung und Wissen weiterge-
geben werden. „Von 80 Anmel-
dungen konnten wir 55 anneh-
men“, erinnert sich Kühne an den
Sommer 2014, als der aktuelle
Jahrgang gebildet wurde. Wer
auf dem Anmeldeformular das
Feld „gefirmt“ oder „Mitglied
der Kirchengemeinde“ ankreu-
TENSING
EROBERTDAS
RUHRGEBIET
zen kann, hat bessere Chancen:
Das ist nach Überzeugung der
Jugendleiter fair, denn ohne die
Kirchengemeinde gäbe es keine
Ten Sing-Gruppe. Was begründet
ihre Attraktivität? „Was wir anzu-
bieten haben, ist attraktiv“, sagt
Christopher Kühne.
Ten Sing bietet den Teilnehmern
eine neue Erfahrungsebene, auf
der die Jugendlichen ihre Bega-
bungen ausprobieren können. Sie
verbindet zunächst nur ein fernes
Ziel: Gemeinsam eine Show auf
die Beine zu stellen, die stets am
Wochenende nach Pfingsten in
der Friedenskirche über die Büh-
ne geht. Mit drei Vorstellungen,
die, bitteschön, ausverkauft sein
sollten. Was das Publikum dabei
zu sehen und zu hören bekommt,
ist Verhandlungssache und wird
im Wesentlichen per Mehrheits-
sentscheid festgelegt. Das könnte
theoretisch in basisdemokrati-
sche Endlosdebatten münden,
gelingt aber in der Praxis recht rei-
bungslos. Die beiden Jugendleiter
haben mit dem kreativen Prozess,
mit Auswahl und Gestaltung nicht
viel zu tun. Ten Sing soll sich wie
KARIN & ANDREAS
SMOCK,
ALTENDORF-ULFKOTTE
Wir lesen Lokallust, weil…
…Lokallust die attraktive
Alternative im Dorstener
Blätterwald ist!
