Lokallust Gesundheit Spezial - page 10

10
Für Dr. Ramon Martinez, Chef-
arzt der Klinik für Innere Medi-
zin/Schwerpunkt Kardiologie, ist
die Zertifizierung ein logischer
Entwicklungsschritt seiner Ab-
teilung: „Wir haben uns bereits
seit vielen Jahren auf die Be-
handlung des Bluthochdrucks
spezialisiert. Deshalb war es für
uns selbstverständlich, die An-
erkennung als Hypertoniezen-
trum anzustreben. Mit der Zer-
tifizierung können sich unsere
Patienten darauf verlassen, dass
wir sie in unserem Haus nach
neuesten
wissenschaftlichen
Erkenntnissen behandeln und
dass wir uns an aktuellen Leitli-
nien orientieren.“
Um das Qualitätssiegel zu er-
langen, musste die Klinik ver-
schiedene
Voraussetzungen
erfüllen – personell, apparativ,
interdisziplinär und präven-
tiv. Die Vergabe des Zertifikats
setzt zum Beispiel voraus, dass
mindestens zwei Mediziner Blut-
hochdruckspezialisten sind (im
St. Sixtus-Hospital sind es sogar
drei), und das Krankenhaus ge-
schulte Pflegefachkräfte, so ge-
nannte Bluthochdruckassisten-
ten, beschäftigt. Darüber hinaus
müssen im Hypertoniezentrum
umfangreiche
diagnostische
Möglichkeiten zur Verfügung
stehen. „Wir haben im Sixtus-
Hospital mit der Telemetrie und
der Pulswellenanalyse sogar
zwei Besonderheiten“, freut sich
Martinez. Bei der Blutdruck-
telemetrie wird der Blutdruck
im Krankenhaus 24 Stunden
kontinuierlich gemessen. Dafür
bekommt der Patient – der sich
ansonsten frei auf der Station
bewegen kann – ein kleines trag-
bares Gerät. Es sendet kabellos
in regelmäßigen Abständen die
Stromkurvenverläufe an zwei
zentrale Auswertestationen im
Krankenhaus. Werden fest defi-
nierte Obergrenzen überschrit-
ten, gibt das Gerät ein Alarmsig-
nal. Das große Plus dieser Lang-
zeituntersuchung: Die Ärzte kön-
nen sofort eingreifen, wenn der
Blutdruck entgleist. „Vor allem
aber wird dadurch die Einstel-
lung auf die Medikamente zur
Blutdrucksenkung
effizienter,
weil wir die Patienten jetzt sozu-
sagen unter Alltagsbedingungen
kontrollieren und beobachten,
ob und wie sich die Wirkung der
Präparate bei normalen körper-
lichen Aktivitäten verändert“, so
Martinez.
Auch die Pulswellenanalyse ist
ein wichtiger Baustein für eine
differenzierte Diagnostik, weil
man mit ihr die Gefäßsteifigkeit
messen kann. Mit einem Präzisi-
onsgerät, das man am Handge-
lenk anlegt, wird der Blutdruck
direkt an der Hauptschlagader
erfasst. „Dieser zentrale Blut-
druck ist sehr viel genauer, als
Hypertoniezentrum am St. Sixtus-Hospital
zertifiziert / Behandlung auf höchstem Niveau
MIT NACHDRUCK
GEGEN HOCHDRUCK
Man sieht ihn nicht, man spürt ihn nicht – und doch ist er alles andere als harmlos:
Bluthochdruck (medizinisch Hypertonie). Auf Dauer kann die Erkrankung nämlich
Herz, Blutgefäße, Gehirn und Nieren schädigen. Gerade weil Bluthochdruck anfangs
häufig unbemerkt bleibt, wird er auch der „stille Killer“ genannt. Um nur einige Zah-
len zu nennen: Die Hypertonie ist für 50 Prozent aller Herzinfarkte und 60 Prozent al-
ler Schlaganfälle verantwortlich. Jedes Jahr sterben 400.000 Menschen in Deutsch-
land an den Folgen des Bluthochdrucks. Um der Krankheit auf medizinisch höchstem
Niveau Paroli zu bieten, hat das St. Sixtus-Hospital ein Hypertonie-Zentrum gegrün-
det. Jetzt wurde die Einrichtung durch die Deutsche Hochdruckliga e.V. als „Hyper-
tonie-Zentrum DHL” zertifiziert.
r. Ramon Martinez (3.v.l.), Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Fachbe-
reich Kardiologie, Oberarzt Jihad Iskandar (4.v.l.) und Oberarzt Farah Oma-
ri (5.v.l.) freuen sich gemeinsammit ihrem Team über die Zertifizierung des
Hypertoniezentrum am St. Sixtus-Hospital Haltern.
SONDERVERÖFFENTLICHUNG
1,2,3,4,5,6,7,8,9 11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,...32
Powered by FlippingBook