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Kinder-Hospizdienst | 28. Januar 2017
WIR BRAUCHEN ARBEITS-
PLÄTZE IN UNSERER REGION
Interviewmit Josef Hovenjürgen MdL
So viele Menschen in Deutschland wie
noch nie haben eine Arbeit. Laut Statis-
tischem Bundesamt gingen im vergan-
genen Jahr durchschnittlich 43,4 Milli-
onen Menschen zur Arbeit, das sind ein
Prozent oder 425.000 mehr als 2015.
Die Zahl der Arbeitslosen sank dem-
nach auf 1,8 Millionen. Diese Entwick-
lung scheint an unserer Region vorbei
zu gehen. Was läuft hier falsch?
Hovenjürgen: Esmangelt an einer aktiven
Grundstücksvorrats- und Ansiedlungs-
politik der rot-grünen Landesregierung.
Es gibt nur zwei erfolgreiche Industrie-
ansiedlungen in unserer Region. Diese
befinden sich auf Flächen, die einen
rechtskräftigen
Bebauungsplan
und
damit Baurecht besaßen. Das ist zum
einen die Bertelsmann-Tochter Arvato
AG - die Ansiedlung befindet sich neben
dem DHL-Zentrum an der Marler Straße
in Dorsten -, zum anderen der Handels-
konzern Metro auf dem Gelände der
Westerweiterung des bestehenden Che-
mieparks in Marl. Andere Flächen stehen
in unserer Region, in unseremKreis, nicht
zur Verfügung. Zudemnimmt die Zahl der
Firmengründungen seit Jahren ab. 2015
erreichte sie im Kreis Recklinghausen ei-
nen Tiefpunkt.
Was ist mit demnewPark-Areal?
Hovenjürgen: Über zweieinhalb Jahr-
zehnte versuchen wir inzwischen hier
Industrieansiedlung zu ermöglichen,
werden aber von der rot-grünen Lan-
desregierung behindert. Diese hat im
neuen Landesentwicklungsplan das ne-
wPark-Areal als eine von fünf Flächen für
die großflächige Industrie vorgesehen.
Die newPark-Fläche ist die einzige Fläche
im westfälischen Landesteil, die für diese
Nutzung vorgesehen ist.
Wie viele Arbeitsplätze können dort
entstehen?
Hovenjürgen: Seit März 2016 wissen wir
von konkreten Anfragen ansiedlungswilli-
ger Unternehmenmit einemAngebot von
6200 bis 8200 Arbeitsplätzen. Die Größen-
ordnung der dafür benötigten Flächen
hätte bei 130 Hektar gelegen. Die Beto-
nung liegt auf „hätte“, weil wir aufgrund
der Behinderungspolitik der rot-grünen
Landesregierung dort immer noch kein
Planungsrecht besitzen.
WelcheZielehabenSiefürdienächsten
Monate?
Hovenjürgen: Die Nachfragen nach
Ansiedlungsflächen beweisen, dass in
dieser Region wirtschaftliche Entwick-
lungen möglich sind. Dass gibt uns die
Chance die Zahl von 74.000 Hartz IV-Emp-
fängern spürbar zu reduzieren. Diese
hohe Zahl und die daraus entstehenden
Kosten schnüren unsere Region ab und
nehmen der öffentlichen Hand jegliche
Investitionsperspektive. Ziel muss sein,
diese Region nach vorne zu bringen. Wir
dürfen keine abgehängte Region sein,
wir müssen eine Zukunftsregion werden.
Junge Leute, die hier bei uns ihren Schul-,
Ausbildungs- oder Fachhochschulab-
schluss erwerben, müssen auch die
Chance haben, hier in Arbeit zu kommen.
dabei immer an den Fähig-
keiten, Bedürfnissen und
Interessen der erkrankten
Kinder und Jugendlichen,
sowie denen der Geschwis-
ter und Eltern. Alles erfolgt oh-
nehin in enger Absprache mit
den Eltern, die, so sehen es die
Richtlinien des Vereins vor, auch
als Fachleute für die Belange
ihrer Kinder angesehen und re-
spektiert werden. Die Begleiter
bieten den Familien jede Art von
Hilfestellung - bei Problemen
mit der Krankenkasse oder sie
kümmern sich auch mal um die
Geschwisterkinder. „Oft schen-
ken wir einfach nur Zeit“, sagt
Yvonne Steinbuß.
In den neuen Räumen an der
Lavesumer Straße laufen aber
nicht nur die organisatorischen
Fäden zusammen: Es soll auch
ein Ort der Begegnung werden,
sowohl für die Betroffenen und
ihre Familien als auch für die
ehrenamtlichen Begleiter. El-
ternfrühstücke, Weihnachtsfei-
ern und andere Aktivitäten sind
zukünftig geplant. Einen pro-
minenten Unterstützer hat der
Kinderhospizdienst in Haltern
auch schon: Fußballnational-
spieler Benedikt Höwedes hat
die Schirmherrschaft übernom-
men. „Der hat übrigens nicht
einfach öffentlichkeitswirksam
seinen Namen hergegeben, Herr
Höwedes hat wirklich Interesse
an unserer Arbeit und wir sind
froh, einen so prominenten Un-
terstützer zu haben“, freut sich
Yvonne Steinbuß. Und Unter-
stützung kann der Ambulante
Kinder- und Jugendhospizdienst
immer gebrauchen, schließlich
finanziert er sich zu zwei Dritteln
aus Spenden.
Auf die Frage, ob denn noch eh-
renamtliche Helfer gebraucht
werden, lacht die Halternerin:
„Natürlich gern und immer: Wer
sich nicht zutraut, Familien zu
begleiten, kann andere organi-
satorische Aufgaben überneh-
men“. Ehrenamtliche Helfer, die
Familien begleiten wollen, müs-
sen im Vorfeld allerdings einen
Befähigungskurs belegen. Der
umfasst circa 100 Unterrichts-
stunden, danach sollten gut drei
Stunden in der Woche für die Ar-
beit bei den Familien eingeplant
werden.
Text und Fotos:
Hans-Jürgen Abenath
Ambulanter Kinder- und
Jugendhospizdienst Südliches Münsterland
Lavesumer Str. 3d
45721 Haltern am See
KONTAKT
Yvonne Steinbuß
Telefon: 0160 1744561
E-Mail:
SPENDEN
Sparkasse Haltern am See
IBAN: DE15 4265 1315 0000 0907 20
SWIFT-BIC: WELADED1HAT
Bis zum Eröffnungstag bleibt noch viel zu tun.
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