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Kinder-Hospizdienst | 28. Januar 2017
„Oft schenken wir
einfach nur Zeit“
Der Ambulante Kinder- und
Jugendhospizdienst hat jetzt
eine Zweigstelle in Haltern
Noch ist von Yvonne Steinbuß
an ihrem neuen Arbeitsplatz viel
Improvisationstalent
gefragt.
Ein provisorischer Schreibtisch,
ein Tisch, ein paar Stühle, einige
noch nicht ausgepackte Kisten
und in der Ecke eine Küche, die
aufgebaut werden muss. Wie
das bei Umzügen eben so ist.
Doch Computer, Kaffeemaschi-
ne und Telefon funktionieren
schon – nicht ganz unwichtig,
vor allem Letzteres klingelt
mehrfach, während die Halter-
nerin über die Arbeit des Am-
bulanten Kinderhospizdienstes
berichtet. Da werden schnell
per Telefon ein paar Dinge orga-
nisiert. Flyer müssen beispiels-
weise noch gedruckt werden,
denn in wenigen Wochen soll
hier, an der Lavesumer Straße
3d, alles fertig sein.
Für den 3. März ist die offizielle
Eröffnung der neuen Zweigstelle
des Deutschen Kinderhospiz-
vereins e.V. in Haltern geplant.
Von hier aus wird dann der Be-
reich „Südliches Münsterland“
betreut.
Auch wenn offiziell alles erst im
März losgeht, gearbeitet wird
hier schon seit einigen Wochen.
Fünf Familien, deren Kinder
an einer lebensverkürzenden
Krankheit leiden, werden von
den Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeitern in Haltern beglei-
tet. „Bisher haben wir das von
Recklinghausen aus organisiert,
doch das Einzugsgebiet wurde
zu groß, da bot sich die Zweig-
stelle in Haltern einfach an“,
erklärt Yvonne Steinbuß. Seit
Mitte vergangenen Jahres ist
die gelernte Krankenschwester
hauptberuflich für den Kinder-
hospizdienst tätig, zuvor war
sie dort bereits fünf Jahre eh-
renamtlich aktiv. „Eine Arbeit,
die oft nicht leicht ist, denn na-
türlich berühren die Schicksale
der Kinder und Jugendlichen
sowie ihrer Angehörigen, die wir
begleiten - man schüttelt das
nicht immer so einfach ab, wenn
man nach Hause kommt. Auf der
anderen Seite erfahren wir auch
viel Bestätigung und zudem
werden alle Ehrenamtlichen
psychologisch geschult, um mit
solchen Situationen besser um-
gehen zu können“.
Das Begleiten der Betroffenen
und ihrer Familien geht in den
meisten Fällen über viele Jah-
re. „Von der Diagnose einer le-
bensverkürzenden
Krankheit
bis über den Tod der Kinder und
Jugendlichen hinaus“, berichtet
Yvonne Steinbuß. Regelmäßig
werden die Familien besucht
und bestmöglich unterstützt.
Die Begleiter orientieren sich
Yvonne Steinbutt plant für den 3. März die Eröffnung der neuen Zweig-
stelle des Kinderhospizdienstes in Haltern.
fotolia: drubig-photo
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