Lokallust Dorsten - page 12

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Milchstation Lembeck
Milch pro Tag. Das heißt: unter Be-
rücksichtigung der ca. 45-tägigen
Schonfrist rund ums kalben gibt
eine Kuh ca. 9600 Liter Milch pro
Jahr.
„Gemolken wird hier dreimal täg-
lich“, erzählt Hedwig Kerkmann,
„und die Kunden können sogar
gerne dabei zuschauen.
Die Idee zur Milchtankstelle kam
den Eheleuten aufgrund der nied-
rigen Auszahlungspreise der Mol-
kereien und, ganz wichtig, um
dem Verbraucher das wertvolle
Produkt Rohmilch wieder näher
zu bringen. Eine solche Zapfanla-
ge hat Familie Kerkmann im April
2015 eingerichtet, und seither
fließt dort frische Rohmilch gegen
Barzahlung aus dem Automaten.
Das alles funktioniert in Selbstbe-
dienung und ist rund um die Uhr
geöffnet. Schnell sprach es sich im
näherem Umfeld herum und mitt-
lerweile haben die Kerkmanns
eine große Zahl an Stammkun-
den.
Schon von weitem kann man die
Station erkennen, denn diese ist
gestalterisch dem Fell einer Kuh
angepasst und steht direkt am
Kuhstall. Diese Nähe spielt nicht
nur eine Rolle, weil Hedwig Kerk-
mann täglich den Automaten rei-
nigt und mit frischer Milch auffüllt.
„Für Kunden mit Kindern ist der
Besuch der Milchstation oftmals
auch mit einem Verbleib bei den
Kühen verbunden. Die Kinder kön-
Auf dem Lembecker
Hof Kerkmann findet man
Dorstens einzige
Milchstation
Frische Roh
aus dem Aut
nen die Tiere strei-
cheln und der Kunde
hat einen guten Einblick
in unseren Stall“, so Hed-
wig Kerkmann. „Und: So
treten wir auch mit vie-
len Kunden in persön-
lichen Kontakt!“
Sauberkeit und Hygiene ist für
Direktvermarkter eine selbstver-
ständliche, wichtige notwendige
und vertrauensbildende Maßnah-
me und auch gesetzliche Vorga-
ben müssen erfüllt werden. „Un-
sere Kunden können Glasflaschen
zum Preis von einem Euro am Au-
tomaten ziehen. Allerdings dürfen
Biegt man zwischen Lem-
beck und Rhade von der
Lembecker Straße ab in den En-
delner Weg, dann dauert es nicht
lange, bis man auf der rechten Sei-
te den Hof von Hedwig und Bern-
hard Kerkmann mit der direkt am
Kuhstall stationierten Milchstati-
on erkennen kann. Hier gibt es 24
Stunden am Tag frische Milch auf
Knopfdruck. Und: Auch Naturjo-
ghurt, Käse, Eier und Honig kann
man hier rund um die Uhr am Au-
tomaten erwerben.
Hedwig und Bernhard Kerkmann
versorgen rund 250 Kühe auf ih-
rem Hof. Eine Kuh gibt ca. 30 Liter
wir diese nicht zurücknehmen,
denn wir hätten keine Kontrolle
über die Säuberung der Gefäße“,
sagt Bernhard Kerkmann. Natür-
lich können die Kunden auch mit
eigenen Gefäßen an der Milch-
station Milch zapfen. Der Kunde
wirft Münzen in den Automaten
ein oder füttert ihn mit Scheingeld
und auf Knopfdruck fließt Milch,
bis das Guthaben erschöpft ist.
Wenn’s nicht passt, gibt die Tank-
stelle Wechselgeld zurück. Sobald
die Klappe wieder geschlossen ist,
wird die Abfüllung automatisch
gespült und gereinigt. „Der Be-
trieb wird durch die Lebensmit-
telkontrolleure des Kreises über-
wacht“, stellt Hedwig Kerkmann
fest.
Auch die Molkerei zieht von jedem
Tank bei der Abholung Proben um
die Qualität zu überwachen.
Der Liter Milch aus dem Auto-
maten kostet einen Euro und
damit mehr, als der Verbraucher
beim Discounter zahlt. Aber Hed-
wig und Bernhard Kerkmann er-
klären, warum sie bisher noch
mit keinem Kunden Diskussionen
über den Preis führen mussten
und dass der Preis nicht überteu-
ert ist. „Der Begriff “Rohmilch“ be-
deutet, dass die Milch ganz frisch
produziert und unbehandelt ist-
Ihr Gehalt an Vitaminen und Nähr-
stoffen ist nicht durch Erhitzung,
lange Transportwege und Verpa-
ckungen reduziert. Zudem wird
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