Lokallust Dorsten - page 45

Fritz Schaefer (Jahrgang 1997) ist ein leidenschaftlicher Beobachter
und Belauscher. Er teilt seine Gedanken und Erlebnisse monatlich in der
Dorstener Lokallust mit. Lustig, charmant und bestimmt auch kritisch.
Die Fritz-Kolumne ist online zusätzlich immer hörbar – als Pommes-
Soko-Erfinder und Ex-Mike-Litt-Praktikant hat der Autor auch ein Faible
für das gesprochene Wort. QR-Code scannen oder unter lokallust.de
anhören.
- Schließlich heiße ich Fritz.
RACLETTE-TYP
Diese Weihnachtspause war viel
zu lang. Schon an Neujahr hat
es mir in den Fingern gejuckt. Ei-
gentlich war das gar keine Pause,
das war Schreibentzug. Da weiß
man gar nicht, ob man noch fro-
hes neues Jahr wünschen soll. Ich
bin völlig aus der Form!
Es gibt also einiges nachzuarbei-
ten. Hier eine Kurzfassung:
„Was gibt’s an Heiligabend
zu essen?“ „Gans? Kartof-
felsalat mit Würstchen?
Miracoli?
Curry-King?“
„Mmmh, dieses Plätz-
chenrezept musst du
mir aufschreiben!“
„Noch Kaffee?“
„Oh, kein Schnee heute?“ „Lief
‚Weihnachten bei den Hoppen-
stedts‘ schon?“ „Bitte nicht
schon wieder ‚Drei Haselnüsse für
Aschenbrödel‘!“
„Wo sind meine Geschenke?“
„Stiiiiihieeele
Naaacht,
heiii-
iliiigeee Naaaacht!“ „Wie war
das jetzt, kommt die Familie am
ersten oder am zweiten Weih-
nachtstag?“
„Aaaalles
schlääääääft, eiiinsaaam
waaaaacht!“ „Fröhliche
Weihnachten!“
„Und was macht ihr
an Silvester?“ „Guten
Rutsch!“ „Wann gibt’s Ra-
clette?“ „Wer
böllert denn da jetzt schon?“
„Läuft gerade irgendwo ‚Dinner
for One‘?“ „Fünf! Vier! Drei! Zwei!
Eiiins… Nuuuuull! Jetzt! Nee,
jetzt!“ „Frohes neues Jahr!“ „Hat
jemand ein Feuerzeug?“ „Hui, die
ging aber steil!“ „Vorsichtig mit
den Wunderkerzen!“
„Und,
gut
reingekommen?“
„Gab’s Raclette oder Fondue?“
„Ich bin ja eher so
der
Fondue-Typ“.
„Ach guck, so’n biss-
chen isset doch am
schneien!“ „Wann ist
eigentlich Frühlings-
anfang?“
Soweit so gut. Alles
in allem ist es doch
immer wahnsinnig
gemütlich an den Feiertagen. Viel-
leicht haben Sie sich irgendwo
wiedergefunden. Ich bin übrigens
eher der Raclette-Typ. Das wollten
Sie bestimmt schon immer wis-
sen.
Aber genug des Rückblicks. Wid-
men wir uns lieber dem neuen
Jahr. Schon allein die Zahl, 2016,
sei so schön „frisch“ und „unver-
braucht“, habe ich letztens ge-
hört. Ein „unbeschriebenes Blatt
Papier“; eine „weiße Weste, wie
mit Perwoll gewaschen“. Oder mit
Persil oder Ariel oder dem weißen
Riesen. Oder mit Tandil von ALDI
Nord. Die Leute haben jedenfalls
Lust, etwas mit diesem 2016 an-
zufangen, auch ganz ohne gute
Vorsätze. Heute, am 17. Januar, ist
laut einer Studie der Tag, an dem
die meisten Menschen ihre Vorsät-
ze über Bord werfen und genauso
weitermachen wie im Jahr davor.
Folgende Beispiele habe ich ken-
nengelernt:
„Der
Mitgliedsausweis
vom
Fitnessstudio
macht sich ja auch
so ganz nett im Port-
monee, da muss
man ja nicht zwin-
gend
hingehen.“
„Der Kaffee duftet
so verführerisch vor
sich hin, ich nehme mir mal noch
eine Tasse. Und die Schüssel mit
den Gummibärchen kann da doch
auch nicht so zum Spaß stehen!
Das Zeug muss weg, bevor es
schlecht wird.“ „Wenn das Handy
klingelt, geht man dran, vielleicht
ist es wichtig, das kann man nicht
einfach liegen lassen!“
Ich mache auch weiter wie bisher.
Versprochen.
45
“Kleines Schnitzel
(Sauce zur Auswahl)
mit Pommes”
auf dem Kultteller
“Currywurst
Pommes”
in der Kultschale
5,
35
3,
95
4,
95
Montag ist
Hähnchentag
Dienstag ist
Familientag
1/2
Hähnchen
mit 1 Portion Krautsalat
verschiedene, leckere Saucen auch zum Mitnehmen!!!
Grillhähnchen Chilibird
1/2 Grillhähnchen
mit pikanter
Sweet-Chili-Sauce
5,
55
1...,35,36,37,38,39,40,41,42,43,44 46,47,48
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