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40 Jahre Glück-Auf-Grill
Karneval
Klosterstraße 6
46282 Dorsten
Tel. 0 23 62 /2 68 87
• Kinder- (ab Gr. 74), Damen-
u. Herren-Kostüme
• Hüte, Perücken, Masken
• Schminke, Haarspray, Deko
und vieles mehr
RIESENAUSWAHL
Heim
+
Garten
ÜBER 1000...
bi von Marlies (den Nachnamen
nutzte bald kaum noch jemand)
vor, packten die Jungs mit an und
wuchteten die Getränkekästen
oder Zutatenkörbe heraus. Im
Gegenzug hatte die Chefin im-
mer ein offenes Ohr, wenn ihre
Kunden mal die großen und klei-
nen Sorgen des Alltags drückten.
„Über die Jugendlichen kam ich
an die Eltern, und schon bald wa-
ren wir alle sehr vertraut“, erklärt
Marlies Rosin. „Man kannte die
Schicksale, denn man lebte mit
ihnen zusammen.“ Viele aus der
Siedlung kamen jeden Tag in den
Glückauf-Grill und erzählten von
ihrem ganz normalen Leben –
der Arbeit auf der Zeche oder im
Werk, den aktuellen Fußballer-
gebnissen, dem neuen Auto oder
der Urlaubsreise. Marlies gratu-
lierte frischgebackenen Eltern,
trauerte mit um Verstorbene und
wünschte Kranken gute Besse-
rung. „Es ist wie eine große Fami-
lie, einfach Lebensqualität“ sagt
Willi Brungs auch noch heute. Tag
für Tag kommt der Hervester, der
inzwischen seinen Ruhestand ge-
nießt, mit dem Rad in den Grill.
Er erinnert sich auch noch an das
große Gurkenglas, in dem das
Kleingeld gesammelt wurde. „Das
war wirklich legendär“, erzählt
auch Marlies Rosin lachend. „Wir
haben immer die ganzen Pfen-
nige gesammelt, bis das Glas voll
war. Und dann haben wir von dem
Geld ein Grillfest im Busch veran-
staltet.“
Von der Hühnerleber
zum Chickenburger
Schon bald ging das Leben als
Grillmeisterin Marlies Rosin in
Fleisch und Blut über. Jeden Mor-
gen fuhr sie zuerst zum Bäcker,
um die nötigen Brötchen zu be-
sorgen. Dann schloss sie den Grill
auf und schaltete die Maschinen
ein, bevor sie sich um die Vorbe-
reitung von Salaten und Frika-
dellen machte. Oft schneiten da
schon die ersten Gäste herein,
so dass es nie langweilig wurde.
Nach der Schule kam dann auch
„die Schnodderbacke“, wie Frank
Rosin als Kind liebevoll von den
Zechenkumpels genannt wurde,
in Mamas Imbiss und machte an
einem Nebentisch seine Haus-
aufgaben. Und so wie Frank he-
ranwuchs und seine Karriere zum
heutigen
Fernsehkoch-Promi
begann, so änderte sich auch das
Viertel und das Leben darin. „Ja,
es ist nicht mehr wie zu Anfang“,
stellt Marlies Rosin fest, „auch
Hervest hat sich verändert.“ Die
Zeche wurde geschlossen, und
viele der alten Gäste zogen weg.
„Wir haben nun viele türkische
Nachbarn bekommen“, so Rosin.
Das Verhältnis sei freundschaft-
lich, aber die muslimischen Neu-
bürger sind eben nicht unbedingt
für eine Currywurst zu begeistern.
Das Leben veränderte sich auch
auf der Speisekarte: Mit der An-
siedlung von amerikanischen
Fast Food Ketten in Dorsten stie-
gen auch die Ansprüche an den
Imbiss. „Früher gab es hier noch
frische Hühnerleber, heute ver-
kaufen wir halt Chickenburger“,
schildert Diana Einhaus die neue
Welt. Auch die Preise haben sich
verändert: „Damals kostete das
Bier 75 Pfennig und die Pommes
80“, lacht Marlies Rosin. Seine
vielleicht besten Jahre erlebte der
Grill in den Neunzigern: „Das wa-
ren stramme Jahre“, erinnert sich
Rosin begeistert, „wir standen
hier zu dritt hinter der Theke.“
Wechsel der
Generationen
Für solche Arbeit braucht man
auch tüchtige Leute, und so kam
es, dass die heutige Chefin Diana
Einhaus den Weg zum Grill fand.
Für sie war die Ruhrpottkultur
auch etwas Neues: „Ich komme ei-
gentlich aus Altenburg in Thürin-
gen und bin von Haus aus Textil-
fachfrau“, gesteht sie. Genau wie
Marlies Rosin wurde sie irgend-
wann einfach ins kalte Wasser des
Imbissalltages geworfen – und
fand sich bestens zurecht. Seit
2004 wuselte sie zusammen mit
der Grande Dame des Glückauf-
Grills zwischen Friteuse und The-
ke umher. „2010 hieß es dann
auch von Frank: Mama, hör auf“,
sagt Marlies Rosin nachdenklich.
Und so übergab sie die legendäre
Pommesbude im Alter von 72 Jah-
ren an Diana Einhaus.
Eine gute Wahl, denn die Mitt-
vierzigerin hat ohne Zweifel den
nötigen Biss und die ehrliche
Schnauze, um den Charakter des
typischen Ruhrpott-Grills weiter-
leben zu lassen. Hier bekommt
heute jeder noch seine Pommes
mit dem passenden Spruch ser-
viert – und nicht selten findet
man hier auch Marlies Rosin, die
im Grill mit ihren alten und neu-
en Kunden klönt, ein Kippchen
raucht und am Kaffee nippt. Ab
und zu kommt ein Fremder he-
rein, der auf den Spuren von Frank
Rosin wandelt. „Wir sind schon
etwas prominent“, lachen die Da-
men dann. Doch die alten Freunde
kommen nicht, weil Frank ein
berühmter Fernsehkoch ist. Sie
kommen, weil der Glückauf-Grill
seit 40 Jahren ein Teil ihres Le-
bens ist – ein Stück Hervest.
Text: Oliver Borgwardt
Fotos: Oliver Borgward, privat
Lassen Sie sich beraten. Wir freuen uns auf Sie!
Infos unter:
0 23 62 / 6 22 08
oder
Fleischerei Nießner
Borkener Straße 155 · 46284 Dorsten
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