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Fritz Schaefer (Jahrgang 1997) ist ein leidenschaftlicher Beobachter
und Belauscher. Er teilt seine Gedanken und Erlebnisse monatlich in der
Dorstener Lokallust mit. Lustig, charmant und bestimmt auch kritisch.
Die Fritz-Kolumne ist online zusätzlich immer hörbar – als Pommes-
Soko-Erfinder und Ex-Mike-Litt-Praktikant hat der Autor auch ein Faible
für das gesprochene Wort. QR-Code scannen oder unter lokallust.de
anhören.
- Schließlich heiße ich Fritz.
© Christian Schwitt, Flying Brüderchen Photography
WUNDERWUZZI
Fritz über richtig echte Detektive
und vermeintliche Alleskönner.
Haben Sie den Artikel weiter vorne
im Heft gelesen? Nein? Ich rate Ih-
nen dazu!
Dort geht es um eine Detektiv-
geschichte. Schön, habe ich mir
gedacht, dass neben den vielen
Kommissar(inn)en, als Buch oder
im Fernsehprogramm, noch Platz
ist für einen richtig echten Privat-
detektiv. Ein ehrenhafter Beruf.
Wir alle erinnern uns an Sherlock
Holmes, Hercule Poirot und mei-
netwegen auch an Josef Matula
– und an die spannende Zeit, die
wir mit ihnen verbracht ha-
ben, in der Londoner Baker
Street, im Orientexpress
und im Alfa Romeo.
Das waren Menschen,
die noch wussten, was
sie tun. Kein Genu-
schel, kein Kla-
mauk, keine He-
lene Fischer. Und
am Ende war immer
alles restlos aufge-
klärt, man konn-
te beruhigt ins
Bett gehen, nicht
atemlos.
Umso erstaunter war ich,
hörte, dass die Berufsbezeichnung
„Privatdetektiv“ nie geschützt
worden ist. Jeder kann demnach
behaupten, er wäre
Privatdetektiv.
Ich
war
es
praktisch
schon immer, so neu-
gierig wie ich bin.
Das bedeutet natür-
lich nicht, dass alle
Privatdetektive un-
gelernt sind. Beson-
ders die Nachwuchsförderung bei
diesem Berufsbild ist vorbildlich
(s. Pommes-Soko).
Gefährlich wird’s erst, wenn Sie
sich in die Hände eines ungelern-
ten „Finanzvermittlers“ begeben,
in die eines „Gesundheitsbera-
ters“, eines „Juristen“, oder eines
– Achtung – „Eheberaters“. Ja,
alles ungeschützte Berufsbezeich-
nungen.
Eine Visitenkarte wie die oben
rechts ist also mit Vorsicht entge-
genzunehmen und zu benutzen.
Nicht mehr drauf gepasst haben:
„Gesprächstherapeut“,
„Erzie-
hungsberater“,
„Projektmana-
ger“, „Allergieberater“, „Dolmet-
„Kosmetiker“.
bei Letzterem schieße ich
vielleicht ein bisschen übers Ziel
hinaus. Mir bleibt immer noch
die Option, mich als Yoga-Lehrer
oder Web-Designer
auszugeben, um ein
waschechter
Wun-
derwuzzi zu werden.
Wunderwuzzi ist Ös-
terreichisch für Al-
leskönner oder Tau-
sendsassa. Ein tolles
Wort, das musste ich
einfach unterbringen.
Mehr Schein als Sein
Aus der Rubrik „Was ich noch sagen
wollte“: Viele haben mich gefragt,
was aus meinem gemütlichen grünen
Oppa-Sessel (30 Euro auf dem Trödel-
markt) geworden ist, über und aus dem
heraus ich so viele Fritz-Kolumnen ver-
fasst habe.
Ich gebe zu, in der letzten Zeit habe ich
ihn ziemlich vernachlässigt. Allerdings
nur hier, auf dieser Seite. Für heute
Abend steht er schon bereit.
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