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Seniorenhilfe Dorsten
Jetzt
3x in
Dorsten!
Wie weit ist es von Dorsten nach
Bad Zwischenahn? 235 Kilome-
ter, antwortet Seniorenbegleiter
Winfried Dammann ohne zu zö-
gern. Die Hin- und Rückfahrt zum
Kurort im Norden hätte das Ehe-
paar aus Dorsten, alt und gehbe-
hindert, mit professioneller Hilfe
noch bewältigen können. Aber der
Ehemann ist auf seinen Elektro-
Rollstuhl angewiesen. Was soll
ein Rolli-Fahrer in Bad Zwische-
nahn anfangen, wenn er sich nicht
aus seinem Zimmer fortbewegen
kann? Für Winfried Dammann lag
die Lösung auf der Hand. Er ver-
staute den Elektro-Scooter auf
seinem Auto-Anhänger, kutschier-
te die beiden über 80-Jährigen
nach Bad Zwischenahn und sorg-
te später für den Rücktransport.
Der Dorstener ist mit 59 Jahren
aus dem Alter ‘raus, in dem stun-
denlange Autofahrten Vergnügen
bereiten, und er hatte sich die-
se Aktion gut überlegt. Am Ende
schien es ihm die sinnvollste Lö-
sung zu sein, den hilfsbedürftigen
Eheleuten durch eigene Initiative
zu helfen. Es hat ihn Zeit und Mühe
gekostet. Er hat es gern getan.
Die meisten Aktionen der Dors-
tener Seniorenbegleitung, die
getragen wird vom Seniorenbei-
rat, erfordern erheblich weniger
Aufwand als dieser Transport-
Einsatz. Aber die Notlage des
alten Ehepaars verdeutlicht bei-
spielhaft, woran es im Alter viel-
fach fehlt: An Mobilität. Einen Pkw
benutzen zu können, bedeutet
eine wesentliche Erleichterung
für Schwache und Gehbehinderte,
aber das Geld für wiederholte Ta-
xifahrten können sich nicht viele
Senioren leisten. Daher stehen
für die Seniorenbegleiter häufig
Hol- und Bringdienste, Fahrten
zu Krankenhäusern der Umge-
bung, zu Physiotherapeuten und
Arztpraxen in Dorsten auf dem
Programm - bei Bedarf mehrmals.
Weil auch kleine Strecken schwer
fallen können, bieten die Ehren-
amtler - mit Auto oder zu Fuß -
auch Begleitung an auf dem Weg
zum Rathaus, zur Versicherungs-
filiale oder zur Bank, um Geld ab-
zuheben.
Wer die Unterstützung der Se-
Winfried Dammann (re.) und
Hugo Bechter wissen aus Erfahrung,
dass die Seniorenbegleiter im Alltag helfen können.
Seniorenbegleiter
versteht sich aufs
Zupacken und Zuhören
niorenbegleitung sucht, spricht
früher oder später mit Hugo Bech-
ter, denn bei ihm laufen organi-
satorisch die Fäden zusammen.
Weil gute Planung erst recht bei
Ehrenamtlern wichtig ist, die ihre
freie Zeit in einer Flächenstadt
wie Dorsten zur Verfügung stel-
len, steht für ihn ein Wunsch im
Vordergrund: „Bitte so früh wie
möglich melden!“ Der zweite Vor-
sitzende des Seniorenbeirats hat
den Überblick über die Gruppe
der Helfer, deren Zahl zwischen
20 und 25 pendelt, und über ihre
Aufgaben: „Ich bringe Hilfsbedürf-
tige und Helfer zusammen.“ Aus
dieser Begegnung entstehen nicht
selten langfristige Beziehungen,
getragen von Vertrauen und per-
sönlicher Nähe. Denn Ehrenamtler
werden oft ins Vertrauen gezogen,
ihnen eröffnen sich manchmal
Einblicke ins Privatleben und per-
sönliche Schicksale. „Wir könnten
Romane schreiben. Manchmal
stößt man in ein Nest von Proble-
men.“ Dann sind die Helfer auf un-
terschiedlichen Ebenen gefordert,
als praktische Begleiter im Alltag,
als Vermittler zu Ämtern und Be-
hörden und als Zuhörer.
Die meisten Ehrenamtler sind
Ruheständler. Die Gruppe ist
mobil und kann alle Stadtteile
abdecken. Wenn der 74-Jährige
Bechter um Unterstützung gebe-
ten wird, dann erkundigt er sich
genau, woran es fehlt, und leitet
die Anfrage schriftlich per E-Mail
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