Viel Engagement und sehr ordentliche Zahlen sowie
eine große Portion Zuversicht prägten die Vertre-
terversammlung der Volksbank Dorsten am Mon-
tag. Gerade weil das Umfeld geprägt sei von großer
politischer und wirtschaftlicher Verunsicherung,
ziehe man die sprichwörtliche Decke nicht über den
Kopf, so Vorstandsmitglied Ingo Hinzmann vor 246
Mitgliedervertretern, Ehrenmitgliedern und Gästen
im Flugzeug-Hangar des Luftsportvereins Dorsten:
„Die Volksbank geht statt dessen nach vorne. Wir
arbeiten innovativ für unsere Mitglieder und Kun-
den vor Ort imMarkt.“ So werde das Institut sein An-
gebot durch ein Internet-Bezahlsystem erweitern
und über eine Volksbank-App direkt auf den Han-
dys der Mitglieder und Kunden präsent sein: „Mehr
Nähe geht nicht.“ Hinzu kommen die zunehmenden
Leistungen und Bonuszahlungen an aktive Mitglie-
der: Vorstandsmitglied Johannes Becker wies auf
Gesamtausschüttungen von 326.533 Euro im ver-
gangenen Jahr hin.
Auch wenn bisherige Gesetzmäßigkeiten nicht
mehr funktionieren und eintreten würden: Hinz-
mann sah die Volksbank gut aufgestellt für alle ak-
tuellen Herausforderungen. Vor allem das Geschäft
mit Mitgliedern und Kunden lief positiv: Die vor Ort
eingesammelten Einlagen erreichten 447 Millionen
Euro (plus fünf Prozent), an Krediten erhielten Mit-
telstand, Immobilienbesitzer und Verbraucher 280
Millionen Euro (plus 7,5 Prozent). Die Bilanzsumme
lag 2014 bei 585 Millionen Euro (plus 5,2 Prozent),
das Gesamtkundenvolumen wuchs auf 1,1 Milliar-
den Euro (plus sieben Prozent). Hier zeichnet sich
auch für die ersten Monate dieses Jahres ein posi-
tiver Trend ab.
Ihre Kosten hat die Kreditgenossenschaft im Griff:
„Bei Bedarf werden wir auch über Kooperationen
nachdenken, um gemeinsam mit anderen Volks-
banken effektiv zu arbeiten.“ Zudem bilde man
selber aus, um nicht von außen Mitarbeiter gewin-
nen zu müssen: „Aktuell haben wir acht Azubis. Im
August werden sechs zusätzliche Auszubildende
bei uns ihre Ausbildung beginnen. Zum ersten Mal
bilden wir einen jungen Mann zum Informatikkauf-
mann aus.“
Mehr als zwei Millionen Euro zahlt die Volksbank an
Steuern, mehr als eine Million davon als Gewerbe-
steuer an die Stadt Dorsten. Am Ende verbleibt ein
Bilanzgewinn von 1,7 Millionen Euro, der zur Stär-
kung der Rücklagen und zur Zahlung der Dividende
genutzt wird. „Mitgliederförderung, Kundenbezie-
hung und Nähe vor Ort – das bleibt uns wichtig“, so
Hinzmann.
Doch so gut die eigene Entwicklung auch ist: Die
Volksbank Dorsten muss auch in Zukunft deutlich
mehr Geschäft machen, um vergleichbare Erträge
zu erzielen. Deshalb sparte Hinzmann nicht mit Kri-
tik an den Verursachern: „Mit ihrer Niedrigzinspo-
litik nimmt es die EZB in Kauf, dass eine bewährte
Sparkultur unter die Räder kommt.“ Lange sei das
nicht auszuhalten: „Anlagemöglichkeiten schwin-
den, die Altersvorsorge ist in Gefahr und das in ei-
nem Umfeld, in dem man Angst haben muss, dass
sogar Staatsanleihen ausfallen könnten.“
Hinzu komme für Regionalbanken wie der Volks-
bank eine Regulatorik, die die Luft zum Atmen neh-
me. Mittlerweile erhalte die Kreditgenossenschaft
7.500 Seiten an Anweisungen und Vorgaben pro
Jahr. „Dadurch und durch weiter steigende Anfor-
derungen an Technik und Mitarbeiter steigen die
Kosten immens“, so Hinzmann.
Als Volksbank Dorsten biete man vor allemQualität,
sagte Hinzmann: „Aber Qualität vor Ort zum Nullta-
rif gibt es nicht. Wir begleiten Sie auf Ihrem finanzi-
ellen Lebensweg – während der Ausbildung, des Be-
rufs, der Hausfinanzierung, des Vermögensaufbaus.
Wir unterstützen Sie bei Ihrer finanziellen Risikovor-
sorge. Wir sind auch in verschiedenster Weise für Sie
da: Online, per Telefon, in der Filiale, persönlich als
Kundenberater, Spezialist, als Ratgeber.“
Vorstandsmitglied Johannes Becker erläuterte im
Detail den Jahresabschluss und die positive Ent-
wicklung des VR-MitgliederBonus-Programms. An
Bonuszahlung und Dividende sollen an die mitt-
lerweile 17.565 Mitglieder 385.964 Euro ausgezahlt
werden. Becker berichtete auch über erfreulich wei-
ter steigende Mitgliederzahlen. Zu dieser positiven
Entwicklung trägt neben den Vorteilen wie Teilha-
berschaft, Mitbestimmung, Dividende und Bonus
auch das Mitgliedermagazin „MittelPunkt“ bei, in
dem Mitglieder und Unternehmen in 3 Ausgaben
pro Jahr vorgestellt sowie aktuelle Informationen
rund um Ihre Volksbank weitergegeben werden.
An Spenden für gemeinnützige Vereine und Institu-
tionen stellte die Volksbank Dorsten über 150.000
Euro in Dorsten zur Verfügung. Das im zweijährigen
Turnus auf dem Marktplatz stattfindende dreitägi-
ge kulturelle Highlight „Dorstener Kultursommer“
wurde 2014 sehr erfolgreich durchgeführt. Die Vor-
bereitungen für die Fortsetzung in 2016 laufen be-
reits auf Hochtouren.
Im Namen der Verwaltung schlug Becker vor, den
nach Aufwand für das Mitglieder-Mehrwert-Pro-
gramm verbleibenden Bilanzgewinn von 1,73 Mio.
€ für Dividendenzahlungen von 60.000 € sowie für
die Rücklagendotierung in Höhe von 1,67 Mio. € zu
verwenden. Die Vertreter folgten diesem Vorschlag
einstimmig.
Anschließend bestätigten die anwesenden Mitglie-
dervertreter Clemens Borgmann und Karl-Heinz
Voßbeck-Elsebusch als Mitglieder des Aufsichtsra-
tes.
58 Mitglieder feiern in diesem Jahr ihr goldenes
Mitgliederjubiläum. Vorstand und Aufsichtsratsvor-
sitzender ehrten folgende anwesenden Volksbank-
Teilhaber für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Volks-
bank Dorsten: Hans Baumann, Manfred Bekeßus,
Theo Bitter, Hans-Jürgen Brodnike, Agnes Brüning-
hoff, Horst Chudobba, Heinz Dresch, Hans Faßelt,
Heinz Gerling, Ludger Heidermann, Robert Hütter-
mann, Theo Kirchmann, Herta Kleinschmidt, Peter
Koerber, Willi Kölbl, Babette Kuhn, Erich Heinz Mül-
ler, Gisbert Otto, Wilhelm Paß, Dieter Rosemann,
Heinz Rottmann, Heinz Ruhe, Holger Schnoor, Karl
Spickermann, Rudolph Stenkamp, Detlef Stoffel,
Ingo Stoffel und Werner Thomas.
Die abwesenden Jubilare erhalten die Ehrenurkun-
de und das Präsent durch ihren Berater überreicht.
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Vertreterversammlung der Volksbank Dorsten:
Gute Entwicklung des vergangenen Jahres setzt sich fort