21
WIRTSCHAFT
&BERUF
Grund genug sich in einer Gewerkschaft zu en-
gagieren, um die Situation zu verändern. Die IG
BCE hat mit wegweisenden Tarifverträgen dazu
den Grundstein gelegt: Zukunft durch Ausbil-
dung heißt für die IG BCE ein Mindestangebot
an Ausbildungsplätzen zu schaffen, das zah-
lenmäßig nicht unterschritten werden darf und
gleichzeitig Befristung nach der Ausbildung nur
im Ausnahmefall zuzulassen.
Nichtsdestotrotz, ist sich die IG BCE sicher, muss
Ausbildung weiterhin Vorrang vor Übernahme
haben: „Eine Ausbildung ist Voraussetzung für
ein erfolgreiches Berufsleben und eröffnet auch
außerhalb des Ausbildungsbetriebs Chancen für
junge Menschen.“ Ausbildungsfähige Betriebe
stünden deshalb in der Verantwortung, über
ihren eigenen Bedarf hinaus Ausbildungsplätze
anzubieten.
IG BCE setzt sich für Ausbildungsplätze ein
IG BCE Recklinghausen
Herner Straße 18
45657 Recklinghausen
Telefon: 02361 9531-0
Telefax: 02361 9531-31
IG BCE / Büro Marl
Lipper Weg 86
45770 Marl
Telefon: 02365 9246040
Telefax: 02365 924604-20
Noch nie war es so schwer wie heute, erfolg-
reich in den Beruf zu starten. Die Lage auf
dem Ausbildungsmarkt für Industrieberufe
ist katastrophal. Gerade in unserer Region
sind in den vergangenen Jahren hunderte
qualitativ hochwertige und gutbezahlte
Ausbildungsplätze verlorengegangen. Und
selbst nach einer erfolgreichen Ausbildung
ist der Berufseinstieg noch nicht sicher.
Ausreichend und gute Ausbildung wird eine der
maßgeblichen Herausforderungen bleiben, um
unserer Region wettbewerbsfähig zu halten und
jungen Menschen eine Perspektive zu geben.
Dafür kämpft die IG BCE.
Bürozeiten:
Mo. bis Di.: 7.30 Uhr - 16.00 Uhr
Mi.: 7.30 Uhr - 13.00 Uhr
Do.: 7.30 Uhr - 16.00 Uhr
Fr.: 7.30 Uhr - 14.10 Uhr
Bürozeiten:
Di. und Do.: 7.30 Uhr - 11.30 Uhr
und 12.00 Uhr - 16.00 Uhr
Übernahme im Ausbildungsbetrieb sollte der
Regelfall sein, findet die Industriegewerkschaft
Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). De facto
erleben viele junge Facharbeiter nach der Aus-
bildung jedoch Befristung, Leiharbeit und Nied-
riglöhne, die jede Form von Zukunftsplanung
unmöglich machen.
AUSBILDUNG? VERGÜTUNG? ÜBERNAHME?
WER DRIN IST, IST FEIN RAUS!
Das Abitur in der Tasche und was
kommt dann? Arbeitsplatz oder
Studium? Der Weg einer fundier-
ten Ausbildung ist längst um-
fangreicher geworden, als die
in unserer knappen Einleitung.
Momentan besonders beliebt ist
ein duales Studienmodell. Aber
was genau ist ein duales Studi-
um eigentlich?
Das duale Studium kommt ur-
sprünglich aus Baden-Würt-
temberg und ist mittlerweile zu
einer deutschen (und teilweise
sogar europäischen) Erfolgsge-
schichte geworden. Der Grund-
bestandteil eines dualen Stu-
diums ist die Verknüpfung von
praktischer Arbeit in einem Un-
ternehmen und theoretischen
Vorlesungen in einer Hochschu-
le oder Berufsakademie. Diese
beiden Einsatzgebiete wechseln
sich in einem meist regelmä-
ßigen Rhythmus miteinander
ab. Zum Beispiel studiert man
Maschinenbau dual und macht
zeitgleich eine technische Aus-
bildung in einem Unternehmen.
Am Ende des dualen Studiums
steht dann sowohl die staatlich
anerkannte Ausbildungs- als
auch der Studienabschluss als
Bachelor.
Es gibt aber auch andere Studi-
enmodelle, wie beispielsweise
die Verbindung eines dualen
Studiums mit einem Langzeit-
praktikum, also ohne integrierte
Berufsausbildung.
In Deutschland kann man der-
zeit dual studieren in den Be-
reichen Technik, Wirtschaft und
Gesundheit & Soziales. Da ein
duales Studium immer beliebter
wird, werden auch immer mehr
neue und spezialisiertere Stu-
diengänge eingeführt. An der
FH Aachen gibt es beispielswei-
se einen Bachelor in Luft- und
Raumfahrttechnik mit integrier-
ter Verkehrspilotenausbildung.
Es gibt also für nahezu jeden
Bereich mittlerweile passende
duale Studienmöglichkeiten.
Die Zahl der Unternehmen, die
ein solches Studium anbieten,
stieg allein von 2006 bis 2011 um
über 50%. 2014 lag die Zahl der
Unternehmen bei knapp 41.500.
Die Erfolgsgeschichte
des dualen Studiums
