24
Dies und das auf Halterner Platt
In düsse Januarwirken lachen se wier ürwerall in usse Stadt herüm,
de drüegen, utrangscheerten Wiehnachtsböeme, we för de lesde
Fierdachssaison utdaint härren. De Lüe dro en se an bestimmte
Stiärn henleggen, de städtschke Bauho kamm dann met een
groot Auto vörbie un hätt se metnurmen. Owwer längs nich alle
Menschken hä t sick an düsse klaore Rirgel hollen. Et ga ook
düttmaol wier genoog Tiedgenossen, we de Böeme eenfack in den
naigstbesten Hook schmeeten. Wat dann daomet passeert, wu dat
utsüht un o de Dannenböeme dao büs an’n Süntnimmerleinsdach
liggen blieft un verrurt’t, dat wass ähr eendohn. Daobie hä t wi alle
doch de Booma fuhr betahlt, met usse Stüern.
Ick persönlick häbb mienen Wiehnachtsboom all forts den Dach
nao Dreikürninge ruutbugseert. Daobie harr ick düttmaol nich
eenmaol an den Christboom sungen. Keen Wiehnachtsleed,
keenen Schlager un nicks. An mien Singen kannt also nich liggen
häbben, wann de Boom so harre naodeln dai. Wann ick män bloß
up twee, drei Tratt in de Nöegde van ähr kamm, dann fong de düere
Edeldanne all an te raiern. De Teppich, wo se drup stonn, wass all
gröen van all de runnerfallenen, drüegen Dannennaodeln. Un dat
all siet Hilligaobend, siet ick den Boom upstellt harr .
Met düsse enen Dannennäödelkes is dat jao socke Saake. Dao
kann eene bi dat Ruutschlöern van den Boom no so vörsichtig
sien, de halwe Wuohnung lich ächternao daovan vull. Up Dischke,
Stöehle un Kanapees kass de enen Naodeln nnen, ook ächter
Sofaküssen, ja, se hangt sogar an Gardinen un Tapeten. Van de
Footbürden in alle Sturben gar nich te küern.
Obschonst ick nao dat Wiehnachtsbooma schmücken un
-ruutschlöern de heele Wuohnung stunnenlang met den Sto suger
(up Plattdüütschk ook wull „Hüülbessem“ nöemt) begaohn un
eenen ganzen Papeertuten, we in den Apparat drinsitt’t, vullsurgen
häbb, in alle Rüüme nn ick nu no, Wirken läter, Dannennaodeln.
Gistern häbb ick sogar up’t Klo no wecke funnen. Nu fraog ick mi,
wu kurmt de dao hen?
Et is me de lesden Dage ook mährere Maole passeert, dat et mi
irgenswo juckt o piekt hätt. Meest an Stiärn up’n Rüggen o
so, wo ick nich so licht henkurm. Män eegentlick nützt dao ook
keen Krassen, ick mott dat Wirks, wat ick anhäbb, uttrecken un
naokieken,wo sick dao inne Klamotten son en Näödelken fastsett’t
hätt un mi int Fell piekst. Dat sall sogar bi Antreckgerai vörkurmen,
wat inne Tüschkentied all inne Waschkmaschine wass.
UpdüsseArt unWiesewätt usseene vandage no andewiehnachtlicke
Tied erinnert, un dat sind keene festlicken Erinnerungen. Dat hätt
nicks daomet te dohen, dat ick miene Brocken o mi sölwst nich
reine holl. „Wiehnachtsboomnaodeln“, so sach mi düsse Dage eene
klooge Huusfrau un Moder is, „de mott’m no büs Ostern nnen
kürnen, süss hätt’m van den düeren Boom nicks hatt.“
Heinz Kallho
utrangscheert – ausgemustert
Hook - EckeSüntnimmerleinsdach – Sanktnimmerleinstag = irgendwann
Booma fuhr – Baumabfuhr
Dreikürninge – Dreikönige = 6. Januar
raiern – rieseln
Dannennaodeln – Tannennadeln
ruutschlöern – hinaustragen
ächternao – nachher
Kanapee – Sofa
Footbüöden – Fußböden
Sto suger – Staubsauger
Papeertuten – Papiertüte = Staubsaugerbeutel
Antreckgerai - Kleidung
