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Kreativtherapie | 18. März 2017
„Kreativ tätig war ich eigentlich
schon immer“, erinnert sie sich.
Mit Mitte 30 absolvierte sie dann
ein Studium zur Kunstthera-
peutin an der Fachhochschule
für Kunst- und Kunsttherapie in
Bochum. Danach ging es zum
„Malort“ des international re-
nommierten Pädagogen und
Künstlers Arno Stern nach Paris.
„Die Ausbildung bei Arno Stern
hat meine Arbeitsweise nach-
haltig beeinflusst“, ist sich Anja
Krück sicher. „Hier habe ich die
Rolle der 'Dienenden' kennenge-
lernt. Während meine Malschü-
ler an ihren Werken arbeiten, bin
ich diejenige, die sie bedient und
ihren Gestaltungsprozess unter-
stützt“. Vorgegeben wird dabei
wenig, jeder kann entschei-
den wie und an was er arbeiten
möchte, dabei können auch die
Werke von Anja Krück als Vorla-
ge dienen. „In erster Linie geht
es darum, dass die Teilnehmer
Spaß und Freude daran haben,
in einer kreativen Gemeinschaft
Bilder zu gestalten“.
Das Konzept schein aufzugehen.
Viele der Teilnehmer kommen
schon seit Jahren einmal im
Monat für zwei Stunden in den
etwas anderen Keller. „Jeder
kann so lange bleiben, wie er
möchte, rausgeschmissen wird
niemand“, lacht Anja Krück. Die
Gründe, warum die Kurse be-
sucht werden, sind vielschich-
tig, das reicht von Menschen
mit psychischen Problemen
über Krebserkrankungen bis zu
Born-out-Syndromen. „Ich ken-
ne zwar die Problematiken je-
des einzelnen, mache das aber
natürlich nie zum Thema in der
Gruppe, jeder kommt völlig un-