Lokallust Dorsten - page 21

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29. Juli 2017
Damals in Dorsten
Quadratisch, praktisch, gut?
Mit einer originellen Würfel-
bauweise versuchte man in
den 70er Jahren neue Wege in
der Stadtplanung zu gehen.
Mit der „Metastadt“ wollte man
möglichst flexible, ganz nach
Bedarf erweiterbare Wohn-
räume schaffen. Der Versuch
scheiterte an seiner Umset-
zung, aber 15 Jahre lang wurde
in Wulfen-Barkenberg Bauge-
schichte geschrieben.
Bezahlbarer Wohnraum für
alle – dieses Thema war auch
vor 40 Jahren so aktuell und
wichtig wie heute. Während
heute aber vor allem Spekulati-
onen und Leerstände diskutiert
werden, ging es in der Nach-
kriegszeit erst einmal darum,
überhaupt neue Wohnungen
zu schaffen. Doch waren die
riesigen Plattenbausiedlungen,
die außerhalb der Städte in den
Himmel schossen, der richtige
Weg?
Nein, beschloss der Archi-
tekt Richard Johann Dietrich.
Der 1938 geborene Münchener
hatte nach seinem Architektur-
studium auch noch ein Bauin-
genieursstudium
begonnen.
Schon als Student hatte er eine
Vision von einer modernen
Stadt, die nicht aus seelen-
losen Vierteln voller Hochhäu-
ser bestehen sollte, von denen
aus man weit zur Arbeit fahren
musste. Stattdessen sollte die
Die „Metastadt“ in Wulfen-Barkenberg
schreibt Baugeschichte
Architektur nach den Bedürf-
nissen der Menschen wachsen,
mit Arbeitsplätzen, Läden und
Freizeitangeboten direkt Tür
an Tür mit den Wohnungen.
Eine schwierige Aufgabe – aber
Dietrich glaubte den Schlüs-
sel gefunden zu haben. Seine
Idee: Stahlrahmen aus Fer-
tigteilen, die einen rund 3,60
Meter hohen Kubus mit einer
Grundfläche von 420 x 420 Zen-
timetern umschlossen. Jeder
dieser Würfel bildete nun ein
Wohnelement, dass man nach
Belieben ergänzen konnte. Ein
Raum sollte größer werden,
etwa weil die Familie gewach-
sen ist? Kein Problem, ein wei-
teres Element war schnell er-
gänzt. Dabei sollte es egal sein,
ob in den Elementen Menschen
wohnten, ein Laden eröffnete
oder ein Büro eingerichtet wur-
de. Umweltfreundlich, billig,
flexibel – das sollte die Zukunft
sein. Mit diesem System könne
man leicht Freiflächen wie Stra-
ßen überbauen oder bestehen-
de Gebäude ergänzen - so die
Idee.
1972 konnte Dietrich seine
Vision in Wulfen umsetzen.
Rund 100 Wohnungen, ein Su-
permarkt und sogar ein Kinder-
garten fanden in der Metastadt
ein neues Zuhause. Allerdings
stellte sich schnell heraus, dass
die Konstruktion dem Alltag
nicht gewachsen war: Bauliche
Mängel vertrieben die Mieter
so rasch, wie sie gekommen
waren. „In Barkenberg ist das
System eigentlich am falschen
Platz und nicht im Sinne der
Konzeption umgesetzt wor-
den“, sagte der Architekt 2009
in einem Interview. 1987 wurde
das Gebäude abgerissen.
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