Lokallust Dorsten - page 14

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in Dorsten
Ludger Heymings Arbeitsleben
war bunt: Bis 1982 war er Dor-
stens Kulturamtsleiter, zog an-
schließend nach Frankfurt und
managte veranstaltungstech-
nisch eine große Konzerthalle.
Dort lernte er Fritz Rau, den
bekannten Konzert- und Tour-
neeveranstalter Deutschlands
kennen und knüpfte durch ihn
zahlreiche Kontakte zu Gilbert
Becaud, Yoko Ono, Depeche
Mode, UB40 und vielen mehr.
Diese kamen ihm zugute, als
er von Frankfurt in das bedeu-
tend kleinere Emmerich umzog.
Stars wie Udo Jürgens, Herman
van Veen und Reinhard Mey, um
nur einige zu nennen, begannen
dort ab diesem Zeitpunkt, dank
der guten Verbindungen zu Lud-
ger Heyming, ihre Tourneen.
Auch Jürgen von der Lippe reih-
te sich ein. Mit seinen neuen
Programmen kommt er mittler-
weile jeweils zum Tourneestart
nach Dorsten.
Als der gebürtige Dorstener
2008 nach Erreichen des Ru-
hestandes wieder zurück in
Im
Zwangs
unruhe
stand
kehrt
Ludger Heyming zurück
zu den Wurzeln
seine Heimatstadt zog, kam er
dennoch nicht zur Ruhe. Denn
auch im „Unruhestand“ wie
er es nennt, legt er die Hände
nicht in den Schoß. Genau zum
Zeitpunkt seiner Rückkehr ka-
men bei Lambert Lütkenhorst
und Anke Klappsing-Reich die
ersten Ideen auf, die alte Stadt-
bücherei, die zwischendurch
als Stadtdruckerei diente, zu
nutzen, um das um das Lesen
und Schreiben bei Dorstener
Kindern und Jugendlichen zu
fördern. Sofort war beiden klar,
dass es keinen besseren Mit-
streiter geben könnte als den
ehemaligen Amtsleiter. Ihm war
das Baumhaus sehr vertraut,
gehörte die Bücherei doch da-
mals zu seinem
Ressort.
Min-
destens einmal
täglich stieg er
daher die Wen-
deltreppe
auf
und ab.
Als der Ver-
ein
„Cornelia
Funke
Baum-
haus e.V.“ dann
schließlich vor
sieben Jahren
gegründet wur-
de, übernahm
Ludger Heyming gerne den Be-
reich Theater. „Damit bin ich
gut beschäftigt, es macht mir
aber auch viel Spaß. Theater
und Jugendkulturarbeit waren
damals unter anderem schon
Schwerpunkte meiner Arbeit
und daher freut es mich, dass
ich das Baumhaus mit meiner
Erfahrung unterstützen kann“,
so Ludger Heyming. Aber der
Reihe nach. Die alte auf Stel-
zen stehende Stadtbücherei
war einer der Lieblingsorte
Cornelia Funkes. Die in Dorsten
geborene
Bestseller-Autorin
kam in ihrer Jugend regelmäßig
mit ihrem Vater in „ihr“ Baum-
haus und trug stets Mengen an
„Lesefutter“ nach Hause. Das
Baumhaus blieb so in ihrem
Gedächtnis, dass es auch in ih-
ren Romanen eine Rolle spielt.
Was lag da näher, als diesen Ort
nach ihr zu benennen. Natürlich
war Cornelia Funke von dieser
Idee begeistert und ist seit dem
Botschafterin des Baumhauses.
Neben dem Schwerpunkt der
Lese- und Schreibförderung
sollte hier jedoch auch Theater
gespielt werden. Ludger Hey-
ming erklärt: „Lesen heißt nicht
unbedingt auch, dass man den
Text verstanden hat. Beim The-
ater muss man das Gelesene
auch umsetzen. Dazu muss man
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Auch der neuen Marionetten-Theater-Truppe steht Ludger Heyming hilfreich zur Seite
Ludger Heyming inmitten Schüler
der Pestalozzi-Schule, die zu Gast im
Baumhaus waren
den Inhalt auch verstanden ha-
ben.“
Nach einem kurzen Aufruf
in der Presse meldeten sich 70
interessierte Jugendliche, die
gerne Theater spielen wollten.
Mit so einem Andrang hat na-
türlich niemand gerechnet,
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