Lokallust Dorsten - page 26-27

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Ein bewegtes Leben
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30. NOVEMBER VON 19 BIS 21 UHR.
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29. Oktober 2016
Ein bewegtes Leben
Wer rastet, der rostet …
Oder: Fernweh hält jung
Ein
bewegtes
Leben
Auf stolze 185 Jahre kommen
Edith und Emil Remmers zusam-
men und wie es auch nach bald
70 Ehejahren wohl noch üblich ist,
teilen die zwei sich diese Summe
fast gerecht auf: 92 und 93 Jahre
sind sie jung und abgesehen von
kleinen Zipperlein, die die Jahre
so mit sich bringen, erfreuen sich
die beiden Senioren bester Ge-
sundheit.
So richtig ortstreu waren die
zwei eigentlich nie, abgesehen
von der Zeit, die sie auf Norderney
verbrachten. Mit ihren drei Kin-
dern, einer Tochter und zwei Söh-
nen, zogen sie dann 1957 für die
nächsten 59 Jahre nach Essen um.
Von dort aus ging es, für heutige
Verhältnisse kaum noch vorstell-
bar, für die sechsköpfige Familie,
der dritte Sohn war mittlerweile
geboren worden, mit einem al-
ten Käfer immer öfter in den Ur-
laub. Mit diesem sogar bis nach
Griechenland. Das zeugte nicht
nur von Mut, damit war auch der
Grundstein für die Reiselust ge-
legt. Familie bedeutete und be-
deutet Edith und Emil Remmers
noch immer alles, daher war es
schon selbstverständlich, noch
bis vor ein paar Jahren mit der
kompletten Familie (Kindern, En-
kel und Urenkeln) regelmäßig im
Februar zum Skifahren aufzubre-
chen. Es stand außer Frage, dass
jedes Familienmitglied auch Ski-
fahren lernen musste.
Selbst als das Familienober-
haupt nach 40 Arbeitsjahren ins
Rentenalter kam, bestand bei dem
Paar immer noch der Wunsch zu
reisen. Gedacht, getan: Mit einem
Wohnwagen, der die gewünschte
Unabhängigkeit auf Reisen bietet,
war ab diesem Zeitpunkt das Ehe-
paar nur noch unterwegs.
Zu den Geburtstagen ihrer Kin-
der und Kindeskinder sowie zu
Weihnachten standen sie stets
wohlbehalten und erholt wieder
vor der Tür. Da es bei vier Kindern,
fünf Enkeln und acht Urenkeln
irgendwie ja immer etwas zu fei-
ern gab, legte ihre Familie ihnen
schließlich nahe, doch ihren Ur-
laub nicht immer zu unterbre-
chen und nur noch zu besonderen
Festtagen, wie Hochzeiten oder
Kommunionen etc. nach Hause zu
kommen.
Viele verschiedene Länder ha-
ben sie seit dem per Flugzeug be-
reist oder sind auf eigene Faust
mit dem Wohnwagen nicht nur
zum dreimonatigen Skifahren
aufgebrochen. Als der Wohnwa-
gen seinen festen Standort an der
Elbe fand, kauften die beiden sich
kurzerhand einen Falt-Caravan.
Damit genießen sie weiterhin ihre
Unabhängigkeit und entdecken
Deutschland mit all seinen schö-
nen Orten.
Die gemeinsamen Ski-Urlaube
finden jetzt schon eine ganze Zeit
nicht mehr statt und auch für sich
selber haben die zwei rüstigen
Senioren schweren Herzens im
Alter von 85 Jahren den alpinen
Sport aufgegeben. Bis dahin ohne
Unfälle, wenn man von einem ein-
zigen Riss der Achillessehne mal
absieht. Nicht mehr auf den Bret-
tern zu stehen, heißt aber nicht,
dass das Paar zu Hause bleibt.
Jetzt nehmen sie sich die Zeit und
fahren quer durchs Land zu den
zahlreichen Feiern ihrer großen
Verwandtschaft. Sind sie denn
dann mal nicht unterwegs, genie-
ßen sie das Zusammensein mit
ihrer Familie in Essen, Mülheim/
Ruhr und Lembeck und es wird
gemeinsam musiziert oder Karten
gespielt.
Obwohl sie noch gesundheitlich
erstaunlich fit sind, beschlossen
sie gemeinsam mit der Familie,
zukünftig barrierefrei zu wohnen
und in die Nähe der ältesten En-
kelin zu ziehen. So kamen die bei-
den dann vor gut einem Jahr nach
Lembeck, bleiben aber auch hier
beileibe nicht nur in ihrer Woh-
nung.
Wenn sie sonntags nicht beim
Tanz-Tee anzutreffen sind, dann
sind sie wieder auf Reisen. Dieses
Jahr ging es jeweils für mehre-
re Wochen nach Norderney, ans
Ijsselmeer und nach Neuharlin-
gersiel, wo sie schon häufig ihre
Hochzeitstage verbracht haben.
Damit die Erinnerungen an ihr
bewegtes Leben nicht vergessen
werden, schreibt Edith Remmers
seit einigen Wochen über die vie-
len Reisen und Momente, die sie
zusammen mit ihrem Mann er-
lebte. Mittlerweile sind über 20
DIN A4 Seiten zusammen gekom-
men und es ist längst noch nicht
alles gesagt.
Mit ihrer Reiselust haben sie die
gesamte Familie angesteckt, die
es regelmäßig in die Welt zieht.
Aber noch etwas haben die Fa-
milienmitglieder gemeinsam: Sie
sind extrem stolz auf ihre „alten
Herrschaften“
und
wünschen
sich, dass beide noch lange ihre
täglichen Runden durch Lembeck
ziehen. Diesem Wunsch schließen
wir uns natürlich gerne an.
Edith und Emil Remmers im Kreise ihrer Familie
Liebe ist …
Text: Martina Jansen
Fotos: Kyra Kafurke
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