Lokallust Dorsten - page 32

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Schermbeck
per schweben: Das Bild gewinnt
Tiefe. Marion Sebastian-Schwarz
gibt ihren afrikanischen Frauen-
gestalten durch farbliche Gestal-
tung und Statur eine prägnante
Charakterisierung; einen zweiten
Schwerpunkt setzt sie mit detail-
reicher naiv-phantastischer Ma-
lerei. In den Arbeiten von Monika
Schmidt scheinen fließende Far-
ben in der Bewegung fixiert - zart
verlaufend wie in Seidenmalerei
oder in kraftvollem Miteinander.
Verweise auf Gegenständliches
oder die menschliche Existenz
bilden keinen Gegenpol, sind viel-
mehr in der Bewegung aufgeho-
ben. Christiane Lehleitner, Marion
Sebastian-Schwarz und Monika
Schmidt trafen sich ab 2012 im
Wochenrhythmus zunächst in den
Privaträumen von Christiane Leh-
leitner, um gemeinsam zu malen.
im Frühjahr 2014 schloss sich Bea-
te Stuka-Schulz der Gruppe an. In
der Volksbank-Ausstellung ließ sie
einen Elefanten in seiner ganzen
Masse auf den Betrachter des Bil-
des zugehen und zeigte darüber
hinaus unter anderem ein Porträt
der Schauspielerin Jeanne Mo-
reau als alte Frau.
Die Gruppe war mit dem neuen
Mitglied abermals um eine künst-
lerische Perspektive reicher ge-
worden, nannte sich nunmehr
„Artelier 4“ und hielt Ausschau
nach einem neuen Treffpunkt
und Atelier. Fündig wurde man zu-
nächst in einem Ladenlokal an der
Mittelstraße. Als die Räume neu
vermietet wurden, stand die Grup-
pe auf der Straße, bevor Hanne
Weiligmann auf das Dilemma auf-
„Artelier 4“:
Treffpunkt für
Malerei & mehr
Sie alle verbindet mehr als die
Freude an der Malerei, denn sie
widmen sich dieser Beschäftigung
nicht nur als einem privaten Ver-
gnügen, sondern sie suchen den
Austausch und die Anregung in
gemeinsamer Arbeit.
Die Kerngruppe von „Ar-
telier 4“ bildet ein Trio,
das bei der Volksbank-
Präsentation mit von
der Partie war. Chris-
tiane Lehleitner, der
Kopf der Gruppe, arbeitet
gern abstrakt. Sie lässt
Farben in organischen
Strukturen
explodieren
oder ordnet sie in vertika-
len Bahnen zu einem Hinter-
grund an, vor dem runde Kör-
Info
Jedes Bild bringe die emotionale Befindlichkeit des Künstlers zum Ausdruck, ebenso seine technischen
Fähigkeiten, sagt Monika Sebastian-Schwarz. Und auch der Betrachter bringe seine persönliche Voraus-
setzungen mit, wenn er sich auf ein Bild einlasse. Gerade abstrakte Werke ohne offensichtlichen Bezug zur
abbildbaren Realität wecken Assoziationen und Erinnerungen, die mit eigenen Erfahrungen und Bildern
korrespondieren - auf diese Weise eignet sich der Betrachter ein Bild an. Die zehn kreativen Frauen freuen
sich über jeden Besucher ihrer Maltreffen, der genau hinschaut und die Auseinandersetzung mit demWerk
sucht. Die Arbeiten sind käuflich, mit den Einnahmen bezahlt die Gruppe die Miete. Christiane Lehleitner ist
zu erreichen unter Tel. 1522 - 95 98 046.
Betrachten und aneignen
Mit einer Ausstellung in der Volks-
bank stellte sich sich die Künst-
lergruppe „Artelier 4“ erstmals
der Öffentlichkeit vor und doku-
mentierte ihre Vielseitigkeit. Die
Mitglieder teilen die Freude an der
Kreativität und an der Wirkung
der Farbe, doch sucht jede der
inzwischen zehn Schermbe-
ckerinnen ihren persönlichen
Ausdruck und entwickelt da-
bei einen eigenen Malstil.
merksam wurde. „Mit einem leer
stehenden Ladenlokal und ,viel
Herz für Künstler’ half sie uns aus
der Klemme“, erklärte Monika Se-
bastian-Schwarz bei der Ausstel-
lungs-Eröffnung, als sie die Ent-
wicklung der Gruppe zusammen-
fasste. Seither ist „Artelier 4“ an
der Alten Poststraße 8 in Bricht zu
Hause. Besucher sind bei den re-
gelmäßigen Maltreffen am Diens-
tag- und Donnerstag von 10 bis
12 Uhr willkommen - und ebenso
weitere Mitglieder. Erfahrung im
Umgang mit Farbe und Pinsel
müssen die Interessenten nicht
mitbringen. „Artelier 4“ bietet
Anfängern ebenso eine Plattform
wie den erfahrenen Mitgliedern,
die schon seit 15 Jahren malen.
Als Autodidakten haben sie sich
intensiv damit beschäftigt,
im Selbststudium Neu-
es zu lernen,
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