Lokallust Spezial Wirtschaft&Beruf - page 9

9
WIRTSCHAFT
&BERUF
Lokallust: „Auch aus unserer Sicht
ist es wichtig, dass sich Mitarbeiter
größerer Arbeitgeber und natürlich
auch die Führungskräfte vor Ort en-
gagieren. Ein gesundes Maß an Lokal-
kolorit hat noch keinem Unternehmen
geschadet.“
Stephan Reken: „Richtig! Wir suchen ganz
bewusst Nähe und Verbindung zu den Men-
schen der jeweiligen Stadt. Wir versuchen
bereits mit unseren Stores Lokalkolorit zu
zeigen. Mit unserem Dorstener Haus, welches
es als Best-Practice-Referenz in das Buch „Lä-
den 2010“ (die 100 besten Neueröffnungen)
geschafft hat, haben wir diesen Weg erstmals
eingeschlagen. Wir wurden in einem Atemzug
genannt mit Eröffnungen in Mailand, Paris, Lon-
don und auch New York. Die Kassenrückwand
ziert das Bild des alten Rathauses am Marktplatz
und in Anlehnung an die
olympischen Erfolge der
heimischen Ruderer ha-
ben wir den Rolltreppen-
bereich mit einem Boot
geschmückt und aus
Rudern attraktive Waren-
träger bauen lassen. Und
ein ganz wichtiger Faktor
für Lokalkolorit sind auch
die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Der überwie-
gende Teil unserer mehr
als 60 Angestellten kommt
aus Dorsten.“
Lokallust: „ Sie bieten
dem Kunden Mehrwerte
in Form von Einkaufser-
lebnissen die weit über
das reine Verkaufen hinaus gehen. War Dorsten
nach dem Umbau das Vorzeigehaus im Unterneh-
men?“
Stephan Reken: „Wir möchten nicht nur der Einkaufs-
tempel sein, vielmehr als Treffpunkt innerhalb der
Stadt gesehen werden. Das haben wir geschafft, die
Menschen beziehen uns ähnlich wie den Marktplatz
bei ihrer samstäglichen Einkaufstour mit ein. Men-
sing sieht anders aus, selbst die einzelnen Mensing-
Häuser sind eigene Welten und kein Haus gleicht
dem anderen und Dorsten war auf jeden Fall der
Vorreiter.
Zuletzt haben wir das Erdgeschoss in Bottrop um-
gebaut. Bottrop steht für Bergbau und Industrie-
kultur. Das haben wir ganz bewusst aufgenommen.
Das Bottroper Wahrzeichen, der Tetraeder, spielt
die Hauptrolle in der Inszenierung. Ein Förderturm
bildet den optischen Übergang zwischen zwei Ab-
teilungsbereichen und als Treff- und Erholungspunkt
haben wir uns für eine ruhrgebiets-typische „Trink-
halle“ entschieden. In den ersten Wochen nach der
Eröffnung bedankten sich Kundinnen und Kunden
für das neue Einkaufserlebnis mit lokalem Bezug.
Lokallust: „Eine letzte Frage. In Dorsten haben
Sie auch im Untergeschoss mit dem Hot Spot ein
besonderes Projekt geschaffen. Die erste Idee
war damals aber doch auch
eine andere?“
Stephan Reken: „Wir hatten
damals die Idee einer Unter-
wasserwelt und stellte diese
meinen jugendlichen Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern vor.
Doch die wünschten sich etwas
ganz anderes, etwas mit Esprit.
Hollywood, Baywatch, Walk
of Fame und American Dream
standen bei ihnen auf der
Wunschliste. Zusammen mit
der Geschäftsleitung entstand
dann die Idee des heutigen
Hot Spots. Wer könnte es bes-
ser wissen als unsere eigenen
Jugendlichen, was sich die
jüngere Käuferschicht heute
unter einer coolen Abteilung vorstellt. Der Hot Spot
kommt bei den jungen Menschen in Dorsten super
an, ist absolut Hip.“
Lokallust: „Herzlichen Dank für das Interview.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg als
Storemanager bei Mensing und für Ihr soziales
Engagement.
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,...32
Powered by FlippingBook