38
Stadt-Gutschein | 12. November 2016
Dies und das auf Halterner Platt
Et wett Fröhjaohr.Metereologischk up’n Kalenner is’t all siet Anfang
Märt so wiet, un inne Natur nu ook van Dach to Dach mähr. De
Lucht wett lau, de Sunne schinnt, wann se äs schinnt, all recht warm,
un wi Menschken loopt wier met Ieshörnkes up de Fuust inne Stadt
herüm. Van de Fröehlingsgeföehle, we den eenen o annern unner
us in düsse Wirken ankurmt, will ick an düsse Stiär leiwer gar nich
küern.
Wat düsse Geföehle angaiht, so sind de inne Vürgelwelt no een
birtken härrer utprägt äs bi us Menschken.Wann ick murns upstaoh
un mien Schlaopsturbensfenster loss maak, dann schlött mi de
daufrischke Lucht enttirgen. Ick kann dann all dat Murnkonzert
un Gezwitschker van all de Vürgelkes in mienen Gaorden tolustern.
Dann passeert et manks, dat ick sölwst met ait. Een anner Maol,
wann ick no ’n dicken Kopp häbb van den Aobend vördem, dann
stört mi de Radau van de Diers, un ick maak dat Fenster gau wier to.
Up alle Fälle gaoht de Vürgelkes met ähre Fröehjaohrsgeföehle vull
planmäötiger üm äs wi Menschken. De Diers zwitschkert een paor
Dage rüm, söekt sick eene Bruut o ’n Brüüm, balzt een birtken un
kurmt dann forts to Saake. Se baut een Nest, wirl dat se näömlick
bi de Friggerie nicks anners in Sinn hä t äs Eier leggen un Jungen
uptrecken. Un dat alls so gau äs mürglick.Wi Menschken hollt düsse
Riegenfolge jao manksen nich so genau in. Met Nester baun un
Blagen uptrecken laot’t sick ennigen een Lirben lang Tied. Ick weet,
wo ick van küer.
Düsse Dage foll mi up, dat up un üm de Footmatte vör miene
Terassendöer allerhand Untüüg herümlach. Äs ick mi dat nöeger
bekeek, dao saoch ick, dat et sick üm Moos hanneln. Moos, wu et
leider Gotts rieklick in mienen Rasen wäss. Wu kammen nu düsse
Moosplacken upmieneTerasse? Irstan kamm ick nich drächter.Dann
saoch ick upmaol, wu een Lünink met eenen gröenen Moosbrocken
in sienen Schnabel dör de Girgend uoch. In RichtungTerassendöer!
Een Lüninkspäörken wass daomet tegänge, an den Klinker dicht
ürwer de Terassendöer för ähre Jungen een Nest te baun. Ut Moos,
wat jao bekanntlick besünners wiek un kommod is. Dat Nest wass
all half ferrig, owwer no nich belecht, dat hett, keene Eier drin. Nu
mach dat jao Lüe girben, we Spass dran hä t, wann sotesäggen dicht
vör ähre Oogen Lüninge Jungen groottreckt. Ick äs Naturfrönd
eegentlick ook, män de Klinkersteene van miene Huuswand sind mi
dann doch leiwer. Vör Jaohr un Dach harr ick äs een Schwalvennest
unner de Dackrenne. De griäs-witte Vurgelmest is up den Klinker
vandage no te saihn, Jaohre läter.Man glö jao gar nich, wu harre un
scharp socke hennige Dierkes schieten kürnt.
„Wehret den Anfängen“ häbb ick mi dacht, eene Fitzebohnenstange
nurmen un dat half ferrige Lüninksnest wier kapott maakt. Licht is
mi dat nich fallen. We mäck all gärn anner Lües Wuhrnung kapott?
De Lüninksöllern hä t, äs se dat naigste Maol met ’ne Muule vull
Moos an urgen kammen, speh üm sick kirken, schimpt un wahne
Spektakel maakt un sind antlest wier wech urgen. Ick kann män
bloß hurpen, dat ähre Fröehjaohrsgeföehle no so harre sind, dat se
sick annerswo dat twedde Nest baut hä t. Ürwerall, bloß nich up
mienen Klinker.
Heinz Kallho
Glossar:
Ieshörnkes – Eishörnchen
Vürgelwelt – Vogelwelt
Schlaopsturbensfenster – Schlafzimmerfenster
planmäötig – planmäßig
Bruut/Brüüm – Baut/Bräutigam
Friggerie – Freierei/Poussiererei
Untüüg – Unrat
Moosplacken – Stücke von Moos
Lünink – Spatz/Sperling
Lüningspäörken – Spatzenpärchen
Schwalvennest – Schwalbennest
Lüninksöllern - Spatzeneltern