Lokallust Dorsten - page 29

Wie sieht ein Cousin- und Cou-
sinentreffen „mit Anhang“ in
der Regel aus? Und wie viele
Personen sind dabei im Durch-
schnitt
anwesend?
Zehn?
Zwölf? Zwanzig? Darüber kön-
nen die „Schürmänner“ aus
Wulfen nur schmunzeln, denn
bei ihren Treffen kommen
schnell an die 100 Familienmit-
glieder zusammen.
„Ich bin jedes Mal begeistert,
wenn wieder fast alle dieser
Einladung folgen“, freut sich
Max Schürmann.
Bei einer so großen Veran-
staltung ist es mit einem Kühl-
schrank zum Kaltstellen der Ge-
tränke und den Reservestühlen
aus dem Keller nicht mehr ge-
tan. Hinter dem alle zwei Jahre
stattfindenden Treffen steckt
schon viel Logistik. So muss
zum Beispiel ein Kühlwagen
her, um die Mengen an Salaten
und Getränken im Sommer zu
fassen – und auch unter ande-
rem eine Hüpfburg, damit die
Kleinen beschäftigt sind und
die Großen sich in Ruhe unter-
halten können. Was ebenfalls
auf keinem Treffen fehlen darf,
ist das Wulfener Wolfsblut, der
Kräuterschnaps des hiesigen
Heimatvereins.
Die Vorbereitung und die Or-
ganisation des Zusammentref-
fens übernehmen Werner Groh-
mann, Bernhard, Heinrich und
Hermann-Josef
Schürmann,
Agnes Jakschik sowie Hannes
und Max Schürmann. Die Idee
dazu entstand auf einer Beerdi-
gung, dem Anlass, bei dem ge-
wöhnlich die ganze Verwandt-
schaft zusammenkommt. Also
wurden dort Adressen ausge-
Hof Kerkmann
Endelner Weg 205
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tauscht und alle zum ersten
Familientreffen im Jahre 2008
eingeladen. Als Treffpunkt wur-
de der Hof Schürmann an der
Buchenhöfe 117 ausgewählt.
Das Stammhaus der Großeltern
Franz Heinrich Schürmann und
seiner Frau Josephine Elisabeth
Brosthaus an der Dülmener
Straße in Wulfen bot nicht die
günstigen Bedingungen für sol-
ch große Treffen. Die drei un-
verheirateten Söhne des Hofes
stellen selbstverständlich ger-
ne ihren alten Bauernhof für
die Treffen zur Verfügung. Das
Stammhaus wurde vor weni-
gen Jahren verkauft und ist
noch heute sichtbar durch den
Schriftzug „Hotel Schürmann“,
der in den 60er Jahren ent-
stand.
Die Ahnenforschung für den
Familienclan
betreibt
Max
Schürmann, der sich bereits
2001 und 2004 anlässlich zwei
runder Geburtstage in der Fa-
milie um die Vorfahren seiner
Familie kümmerte. „Für beide
Jubilare erstellte ich jeweils
eine Zeitung mit Bildern und
Texten über ihr Leben und fügte
auch Daten zu ihren Vorfahren
und Kinder und Enkelkinder
ein“, so der Familienchronist.
Einmal angefangen sammel-
te er alles, was er über seine
Eltern, Groß- und Urgroßeltern
und die seiner Cousinen und
Cousins finden konnte. Ausge-
hend von den Großeltern Franz
Heinrich und Josephine Schür-
mann erstellte Max Schürmann
schließlich nach und nach ei-
nen Stammbaum der Familie,
der mittlerweile über 500 Fami-
lienmitglieder beinhaltet.
Franz Heinrich Schürmann,
der bereits bei der Taufe sei-
ner späteren Ehefrau im Jahre
1889 –so ist es zumindest über-
liefert – wusste, dass er seine
20 Jahre jüngere Josephine
einmal heiraten wird, zeugte
von 1913 bis 1930 elf Kinder
mit ihr, wobei ein Sohn im Alter
von einem halben Jahr starb.
Aloys blieb mit 20 Jahren im
zweiten Weltkrieg verschollen.
Kinderlos blieb nur eine Ehe,
die anderen Söhne und Töch-
ter zeugten 36 Kinder, die das
„Schürmann-Gen“ weiter ver-
breiteten. Die drei Mädchen
Adele, Elisabeth und Agnes
heirateten in die Wulfener und
Lembecker Familien Gohmann,
Hinsken und Humbert ein.
Dazu beigetragen, dass die
Chronik von Mal zu Mal wächst
und immer weiter in die Ver-
gangenheit geht, haben alle
Gäste des Familientreffens.
Auf einer zehn Meter langen
Leinwand wurden die Daten
während eines Treffens vervoll-
ständigt, sodass das gedruckte
Buch des Stammbaums der Fa-
milie Schürmann mittlerweile
mehr als 100 Seiten stark ist.
„Im Nationalsozialismus muss-
ten Ahnentafeln geführt wer-
den, daher war es in diesem
Zeitraum noch relativ einfach,
Franz Heinrich Schürmann und
seine Frau Josephine Elisabeth,
geborene Brosthaus mit ihren
zehn Kindern im Jahre 1935
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24. Februar 2018
Familientreffen XXL
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