Lokallust Dorsten - page 41

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peverband zur Verfügung. Insge-
samt stehen rund 180.000 Euro
für dieses Bildungsprojekt als
Fördersumme zur Verfügung.
Das Jobcenter Kreis Reckling-
hausen begleitet das Projekt mit
Teilnehmern in Aktivierungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen
in
der Holzbearbeitung.
„Die Idee entstand, als es
darum ging, etwas Konkretes aus
Holz in einem Gemeinschaftspro-
jekt zu schaffen, womit sich die
Teilnehmer auch identifizieren
können. Da lag in der Hanse-
stadt Dorsten die Dorsten Aak
eigentlich auf der Hand“, sagt
Klaus Lammers. Schon vorher
gab es Erfahrungen des Jobcen-
ters mit ähnlichen Projekten in
einem anderen Berufsfeld. An-
gefangen hatte alles mit dem
Umbau eines alten VW-Käfers zu
einem Schmuckstück, das heute
im VW-Haus der Automobilgrup-
pe Köpper steht. Danach wurde
ein VW-Bulli -T2 als Elektroauto
restauriert - und jetzt entsteht
ein Holzschiff, das vor rund 250
Jahren die Lippe in Dorsten be-
fuhr. „Mit diesen Projekten, zu
denen die Teilnehmer einen per-
sönlichen Bezug entwickeln, ist
es deutlich einfacher, Menschen
wieder in den ersten Arbeits-
markt zu integrieren“, sagt Klaus
Lammers vom Jobcenter.
Die Teilnehmer werden moti-
viert, entdecken neue Fähigkei-
ten und Potenziale. Die Qualifi-
kationen und Marktchancen von
Menschen, die bisher keinen Zu-
gang zum Arbeitsmarkt gefunden
haben oder es besonders schwer
haben, werden erheblich verbes-
sert.
Nachdem die Teile des Schif-
fes in der Werkstatt des Bil-
dungs-Centrums
Nies
vorge-
fertigt wurden, werden sie auf
einem Platz am Freizeitbad Atlan-
tis zusammengebaut.
Gemeinsam haben die Teil-
nehmer dann ein lebendiges
und interessantes Museum er-
schaffen. Im Laderaum soll eine
begehbare Ausstellung zur Ge-
schichte der Schifffahrt auf der
Lippe ihren Platz finden. Somit
wird allen Interessierten die Tra-
dition der Dorstener Schiffsbauer
als „Geschichte zum Anfassen“
buchstäblich begreifbar gemacht
und die Verwandlung der Lippe
im Laufe der Jahrhunderte nä-
her erläutert. „Natürlich könnte
die Aak nach der Fertigstellung
auch schwimmen, doch hierfür
bekommen wir keine Genehmi-
gung“, sagt Roland Nies, der Inte-
ressierte gerne zu einem Besuch
in die Barbarastraße 57 einlädt.
Die Dorstener Aak hat ihren Namen
von der Stadt Dorsten, wo sie am
Ende des 18. Jahrhunderts ent-
standen ist. Sie ist eine Weiterent-
wicklung der Kölner Aak und der
alten Lippekähne. Sie fällt insbe-
sondere durch ihre schlanke Form
auf und bildet das letzte Glied in
der Reihe der niederländischen
Flachbodenschiffe.
Ihr hauptsächlicher Wirkungsbe-
reich war der Niederrhein und rhei-
naufwärts bis Koblenz sowie das
Befahren der Maas. Die Aak hatte
zwei Masten, wurde nach Fertig-
stellung nach Wesel getreidelt und
erhielt dort ihre Segel. Mit der Dors-
tener Aak kam so auch die Gaffelta-
kelung an den Mittelrhein.
Jobcenter
Kreis Recklinghausen
Bezirksstelle Dorsten:
Bismarckstr. 1, 46284 Dorsten,
Tel.: 02362-608-0
Bezirksstelle Haltern am See:
Dr.-Conrads-Straße 1
45721 Haltern am See
02364-10544-0
Klaus Lammers (l.) und Roland Mies zeigen
schon mal das Modell.
Männer unterschiedlichsten Alters bauen die Dorstener Aak in Originalgröße nach. Nachdem die Teile des Schiffes in der Werkstatt des
Bildungs-Centrums Nies vorgefertigt wurden, werden sie nächstes Jahr auf einem Platz am Freizeitbad Atlantis zusammengebaut.
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