Lokallust Dorsten - page 43

Fritz Schaefer (Jahrgang 1997) ist ein leidenschaftlicher Beobachter
und Belauscher. Er teilt seine Gedanken und Erlebnisse monatlich in der
Dorstener Lokallust mit. Lustig, charmant und bestimmt auch kritisch.
Die Fritz-Kolumne ist online zusätzlich immer hörbar – als Pommes-
Soko-Erfinder und Ex-Mike-Litt-Praktikant hat der Autor auch ein Faible
für das gesprochene Wort. QR-Code scannen oder unter lokallust.de
anhören.
- Schließlich heiße ich Fritz.
„DAS ZIEH’ ICH NICHT AN,
DAS KRATZT!“
Im Moment befinde ich mich auf
Malta. Die Sonne scheint, es ist
warm, es riecht nach Sommer und
Meer. Wenn ich das so schreibe,
habe ich ein ganz schlechtes Ge-
wissen. Ich weiß nämlich, wie das
Wetter gerade in Deutschland ist
und wie es sein wird, wenn Sie das
hier lesen. In einem Anflug von
Heimweh habe ich vorhin
deutsches Radio gehört.
Ziemlich seltsam, dass
es zu Hause schneit und
hagelt, während ich hier
braun werde.
Die
Feriensaison
hat
noch
nicht
be-
gonnen,
des-
wegen
sind
die Urlauber
größtenteils
Rentner-Ehepaare. Das ist schön
anzusehen, wie sie Händchen hal-
tend an der Promenade entlang
schlendern, immer noch verliebt
wie am ersten Tag, dick mit Son-
nencreme
eingeschmiert
und
beige gekleidet. Beige ist offenbar
die Trendfarbe bei Senioren.
Die übrigen Urlauber sind Fami-
lien mit Kleinkindern. Oder
Schüler, die hier auf Malta
ihr Englisch verbessern
wollen. Diese Schüler
kommen aus ganz Euro-
pa und wohnen gemein-
sam in Appartements.
Das habe ich
im Bus mit-
gehört. Der
Bus ist, ne-
ben dem
Auto, das Hauptfortbewegungs-
mittel auf Malta. Wenn man mit-
fährt, bekommt man also einen
guten Überblick über die maltesi-
sche Bevölkerung.
Ältere Damen, mit Einkäufen be-
packt, uniformierte Schulkinder,
Jugendliche, die vom Sport kom-
men, Geschäftsmänner und na-
türlich die bereits er-
wähnten Touristen.
Besonders interes-
sant fand ich das Ge-
spräch zweier fran-
zösischer Mädchen,
ungefähr so alt wie
ich, die offensicht-
lich zum Englischler-
nen hier waren und
mit einer Deutschen
in einer WG lebten.
Ich bin Lateiner und mein Franzö-
sisch reicht gerade mal aus, um zu
sagen, dass ich kein Französisch
spreche oder um mir ein Baguette
zu bestellen. Trotzdem habe ich
verstanden, dass die Deutsche
nicht allzu beliebt war in ihrer
WG. Die beiden Mädels stellten
es jedenfalls so dar und äfften sie
unentwegt nach, in einer schrillen
Zeichentrickstimme, immer mit
demselben Satz: „Das zieh’ ich
nicht an, das kratzt!“
Danach wurde gekichert.
Warum das deutsche WG-Mitglied
das gesagt hat, habe ich nicht
kapiert (und die Französinnen
wahrscheinlich auch nicht), aber
die Art, wie sie nachgeäfft wur-
de, war zum Schießen. Nach dem
zehnten chargierten „Das zieh’
ich nicht an, das kratzt! Kicher,
kicher“ mit franzö-
sischen Akzent und
extra betonten Kon-
sonanten, was aus
französischer Sicht
wohl sehr deutsch
klingt, konnte ich
mich nicht mehr zu-
rückhalten und habe
laut mitgekichert.
Einen seriösen und
ausführlichen Reisebericht über
meinen Maltaaufenthalt lesen Sie
übrigens in der nächsten Lokal-
lust-Ausgabe.
Bis dahin ziehen Sie sich warm an,
auch wenn es kratzt.
Sonnenstrahlen schickt
43
Blumenfest Dorsten-Holsterhausen
am 24. April 2016
Hähnchen Finke lädt
herzlich ein zum
Kinderdeckenflohmarkt
von 10:00 bis 18:00 Uhr
auf dem Gelände von
Hähnchen Finke.
Anmeldung noch bis Freitag, 22. April 2016,
12 Uhr möglich. Tel.: 0 23 62 - 6 24 70
oder direkt im Imbissbetrieb!
Grillhähnchen Chilibird
1/2 Grillhähnchen
mit pikanter
Sweet-Chili-Sauce
5,
55
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48
Powered by FlippingBook