Der Garten im März
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Der Garten im März
Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf
Wenn Christrosen und Winterjasmin verblüht sind, nehmen Winterlinge, Stiefmütterchen, Krokusse und die Zaubernuss ihren Platz ein. Blausterne vermehren sich von Jahr zu Jahr immer weiter und bringen weitere bunte Farbtupfer in das Frühlingsbeet. Das frische Grün, das in vielen Nuancen sprießt, läutet aber auch die Gartenarbeit ein. Wer im Sommer seine Seele in einer grünen Oase baumeln lassen möchte, der sollte jetzt schon aktiv werden.
Sie möchten Ihren Garten umgestalten, neue Sträucher pflanzen? Möchten Sie den Grundstein für eine reiche Ernte oder eine bunte Farbenpracht legen und können es nicht mehr abwarten, endlich damit anzufangen? Dann nutzen sie einen regen- und frostfreien Tag, schnappen Sie sich Ihr Gartenwerkzeug – und los geht's. Ganz so große Veränderungen stehen bei Ihnen nicht an? Dennoch gibt es schon einiges im Garten zu erledigen.
Der Rasen, der unter Frost und Hagel gelitten hat, kann nun vertikutiert werden, damit Moos und Rasenfilz entfernt werden und Sauerstoff an die Wurzeln gelangt. Am besten säen Sie auch gleich nach, damit er schnell wieder kräftig wächst. Vielleicht gefällt Ihnen eine Wildblumenwiese, die nur einmal im Jahr gemäht werden muss? Auch jetzt ist die beste Zeit, den Untergrund vorzubereiten.
Der Winterschutz kann allmählich von den Beeten entfernt werden, aber Vorsicht bei empfindlichen Pflanzen. Es kann noch bis zu den Eisheiligen im Mai Bodenfrost geben.
Nicht nur die Flora, auch die Tierwelt erwacht aus ihrer Winterruhe. Aus den im Herbst gelegten Schneckeneiern schlüpfen bald die unbeliebten Nacktschnecken. Wenn Sie das Aufsammeln Ende des Jahres vergessen haben und sich nicht später über angefressene Pflanzen ärgern wollen, drehen Sie eine kleine Runde im Garten und sammeln nun die Schneckeneier ein. Lassen Sie die gelblichen, zwei Millimeter großen Eier offen als kleinen Snack für Vögel an der Luft liegen. Eine Barriere aus Mulch, Kalk oder Kaffee hält die erwachsenen Schnecken davon ab, an die Pflanzen zu gelangen. Gleichzeitig bleibt der Boden unter dieser Schicht warm, Wildkräuterwuchs wird unterdrückt. Auch Vögel scharren hier gerne nach Futter. Anlocken können Sie sie durch Nistkästen. Werfen Sie vor dem Aufhängen einen kurzen Blick hinein, ob dort nicht ein Siebenschläfer die kalte Jahreszeit verbracht hat.
Nun ist auch die Zeit gekommen, die ersten Blätter vom Teichgrund vorsichtig zu entfernen. Aber Achtung: Einige Frösche halten noch Winterstarre, während andere Artgenossen bereits im Februar gelaicht haben. Kröten lassen sich etwas mehr Zeit und laichen ab Mitte März, Wasserfrösche sogar erst im April. Mit den wärmer werdenden Tagen kehrt nicht nur das Leben im Teich zurück, auch die Algen blühen nun wieder. Mit einem rauhen Stock können sie leicht abgefischt werden. Lassen Sie sie aber bitte zwei Tage außen liegen, damit die Kleinlebewesen wieder zurück ins Wasser gelangen. Anschließend können die Algen auf den Kompost.
Frühjahrsblüher verlangen direkt nach der Blüte nach einem Schnitt. Alte, abgestorbene und störende Äste werden dabei entfernt. Auf den „Stock setzen“, also radikale Rückschnitte von Hecken oder Sträuchern, sind jedoch vom 1. März bis Ende November zum Schutz der brütenden Vögel verboten. Schonende Form- und Pflegeschnitte dagegen sind das ganze Jahr über erlaubt.
Wer über den Winter zahlreiche Stauden und Gräser für die Tierwelt stehenlassen hat und nun gründlich im Garten aufräumt, der erhält eine Menge an abgeschnittenen Sträuchern, unansehnlich gewordenen Blumen sowie Rasenschnitt. Auch wenn der Wald vielleicht ganz in der Nähe liegt, Gartenabfälle gehören dort nicht hin. Abgesehen davon, dass aus einem Grünschnitthaufen schnell eine wilde Müllkippe entsteht, stören die fremden Pflanzenreste das intakte Ökosystem Wald. Kleinlebewesen ersticken unter dem faulenden Grasschnitt, neue Pflanzenarten siedeln sich an und verdrängen heimische Pflanzen, auf die unsere Insekten angewiesen sind. Jetzt fehlt zum Schluss bei Ihrem Rundumschlag im Garten nur noch der Frühjahrsputz auf der Terrasse. Algen und Moos entfernen Sie am besten ohne Chemie mit Muskelkraft oder einem Hochdruckreiniger. Und schon können Sie sich nach getaner Arbeit – oder auch ruhig mal mittendrin – mit einer warmen Decke über den Knien und einem leckeren Getränk in der Hand schon im März auf die kommende Gartensaison freuen.
Text: Martina Jansen
Fotos: fotolia und pixabay