Wirtschaftsförderer sind „Möglichmacher“
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Markus Funk ist in Dorsten angekommen
„Ich fühle mich sehr wohl in Dorsten.“ Wenn ein gebürtiger Münsteraner fünf Monate nach Antritt einer neuen Arbeitsstelle dieses Statement abgibt, dann liegt es entweder am Job oder an der Stadt – oder wie im Falle von Markus Funk sowohl an „Windor“ und der DWG als auch an Dorsten beziehungsweise den Dorstenern.
Anfang des Jahres trat Markus Funk die Nachfolge von Josef Hadick bei der städtischen Wirtschaftsförderung „Windor“ und der Dorstener Wohnungsbaugesellschaft DWG an. „Vom Gefühl her bin ich schon lange hier. Ich durfte drei Monate lang den Luxus genießen, meinen Vorgänger zu begleiten. Sein Wissen hat mir die Türen einfacher geöffnet“, erklärt der Geschäftsführer. „Seit April führe ich die Geschäfte nun alleine, bin aber dennoch kein Einzelkämpfer, denn ich habe motivierte und kompetente Teams an meiner Seite“, fährt er fort.
Markus Funk war schon sehr früh politisch engagiert und die Sichtweisen daraus begleiten ihn bis heute. Im Anschluss an seine abgeschlossene Ausbildung zum Bankkaufmann studierte er Politikwissenschaft und war seit den 90-er Jahren im kommunalen Bereich tätig. Ab 1994 engagierte sich Markus Funk erst im Rat der Stadt Münster und arbeitete später im Dezernat den Senat des Oberbürgermeisters der Stadt Hagen. Beschäftigte sich Markus Funke bereits in Münster lange mit dem Wirtschaftsbereich Wohnen, so kamen Themen aus dem Bereich Wirtschaftsförderung damals noch hinzu. Somit bietet Markus Funk aufgrund seiner beruflichen Laufbahn gute Voraussetzungen für die Stelle des Geschäftsführers bei „Windor“ sowie der DWG.
„Familiär habe ich Verbindungen zum Vest, insbesondere nach Recklinghausen, und die nördlichen Ortsteile Dorstens kenne ich von meinen Radtouren. Daher ist Dorsten im erweiterten Sinne auch noch Heimat für mich“, schmunzelt er.
Foto oben rechts: Markus Funk, Geschäftführer bei Windor und der DWG
Die Zusammenarbeit in der katholischen Jugendarbeit hat Markus Funk bis heute geprägt. Das damalige Motto: „Wir handeln selbst, um Dinge nach vorne zu bringen“, gilt nun auch für seine jetzige Tätigkeit. „Ich finde den Mikrokosmos Stadt total spannend und in konkreten Bereichen kann ich auch recht schnell Ergebnisse sehen. Damit dieses Ergebnis bestmöglich ausfällt, ist es für mich wichtig, Dorstens Unternehmerinnen und Unternehmer kennenzulernen. Sie sind und bleiben das Herz eines jeden Wirtschaftsstandortes, aber auch neue Unternehmen beleben Dorsten“, betont der 47-Jährige. „Mein Focus liegt auf dem, was vor der Haustür liegt und so ist es für mich wichtig, zu erfahren, was ihnen wichtig ist und wie Dorstener generell ‚ticken‘. Parallel dazu habe ich natürlich überlegt, was für mich Dorsten ausmacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Stadt ein putzmunterer Standort ist. Zudem bin ich überrascht, und das motiviert mich auch weiterhin zu sehen, wie die Menschen sich in den verschiedenen Ortsteilen engagieren“, fährt er fort.
Da Markus Funk nach eigenem Bekunden ein offener Mensch ist, würde er gerne auch auf den zahlreichen Veranstaltungen und Stadtfesten ungezwungener Kontakte knüpfen, denn „für mich ist es immer wieder bereichernd zu sehen, wie mein Gesprächspartner die Welt sieht.“ Leider beschränkt sich pandemiebedingt das Kennenlernen momentan jedoch oft auf Videokonferenzen. Dennoch konnte der aufgeschlossene Münsteraner auch bisher durch Vernetzungen und Austausch mit Unternehmerinnen und Unternehmern, der IHK und dem Handwerk, aber auch mit der Stadtverwaltung gut ermitteln, welche Bedarfe bestehen und wie er und sein Team Unternehmerinnen und Unternehmer unterstützen können?
„In der Dorstener Wirtschaftsförderung sitzen gute Fachleute an der richtigen Stelle und da sich Wirtschaftsförderer als ‚Möglichmacher‘ sehen sollten, stellen wir uns den kleinen und natürlich auch den großen Herausforderungen. Wie ich bereits sagte, habe ich Spaß daran, Ideen gemeinsam mit den Beteiligten zu entwickeln und zu verwirklichen und das klappt in Dorsten in der kurzen Zeit wirklich schon sehr gut. Zurzeit versuchen wir unter anderem Unternehmen für das Konzept und die Stadtmarke ‚#EchtDorsten – 11x mehr erleben‘ zu gewinnen, um das Projekt weiter nach vorne bringen“, erklärt mein angenehmer Gesprächspartner.
So spontan Markus Funk über seinen Arbeitsalltag berichtet, umso überlegter ist er, als ich ihn frage, was ihn ausmacht. Und so erfahre ich erst nach einer geraumen Zeit, dass der vierfache Familienvater ein leidenschaftlicher Radfahrer ist. „Ich werde wohl in naher Zukunft mein Rad hier unterstellen, damit ich damit zu Terminen fahren kann. Das Radwegenetz in Dorsten bietet sich dafür ja schließlich an. Zudem sieht man die Welt auf dem Sattel mit anderen Augen, entschleunigt und ist aufmerksamer.Das werde ich wohl auch brauchen, denn mein Tag ist so dicht mit dem, was auf mich einströmt, sodass ich mich dann auf dieser kurzen Fahrt etwas sortieren kann.“ Ganz zum Schluss unseres Gespräches verrät er mir noch, dass er es mag, wenn Menschen schöne Dinge schaffen. Daher interessiert sich Markus Funke für Architektur, ist aber auch ein leidenschaftlicher Koch, denn auch hierbei entsteht Kreatives und Schönes.
„Ich fühle mich nicht fremd und bin schon angekommen“, zieht Markus Funke ein Fazit. Da stellt sich mir wieder die Anfangsfrage: Liegt es an der Arbeit, an Dorsten oder sowohl als auch …?
Foto oben rechts: "Möglichmacher" Markus Funk
Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak