Wir sind auf einem guten Weg
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Wir sind auf einem guten Weg
Karolina Theißen ist Klimaschutzmanagerin in Schermbeck
Die 34-jährige Karolina Theißen tritt die Nachfolge von Thomas Herr an, der Schermbeck im Oktober 2020 verlassen hat. Die Borkenerin ist Diplom-Ingenieurin für Raumplanung und beantwortete uns drei Fragen zu den Themen Klimaschutzmanagerin und Klimaziele der Gemeinde Schermbeck.
Wie wird man Klimaschutzmanagerin in Schermbeck?
Karolina Theißen: Das Klimaschutzmanagement ist ein vielfältiges und gleichzeitig noch relativ junges Aufgabenfeld. In dem Berufsfeld ist ein naturwissenschaftliches Studium eine gute Voraussetzung, jedoch kein Muss. Ich glaube, die Gemeinde Schermbeck hat mich aus den zahlreichen Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt, da ich bereits einige Jahre als Klimaschutzmanagerin in Bocholt gearbeitet habe. Somit bringe ich bereits Erfahrung in der Umsetzung und Planung von kommunalen Klimaschutzprojekten und ein Verständnis für das Arbeiten in einer kommunalen Verwaltung mit. Darüber hinaus ist meine Ausbildung als Raumplanerin von Vorteil. Hieraus bin ich konzeptionelle und organisatorische Arbeit gewöhnt.
Was macht eine Klimaschutzmanagerin?
Karolina Theißen: In erster Linie bin ich für die Koordination kommunaler Aktivitäten und Projekte zum Klimaschutz zuständig. Das Klimaschutzkonzept Schermbeck wurde gemeinsam mit der Öffentlichkeit erarbeitet. Mehrere Workshops wurden mit Bürgerinnen und Bürgern und den heimischen Wirtschaftsunternehmen veranstaltet, um Projektideen auszuarbeiten. Meine Aufgabe ist es nun dies Projekte umzusetzen. Mit dem Konzept habe ich eine Arbeitsgrundlage, die von den Fachleuten (Mitarbeitern der Gemeinde, BürgerInnen und der lokalen Wirtschaft) erarbeitet wurde und speziell für Schermbeck gilt.
Wie setzt Schermbeck die Klimaziele vor dem Hintergrund der Anfang Mai beschlossenen Erhöhung der Klimaziele der Bundesregierung um?
Karolina Theißen: Für Schermbeck wurden bis zum Jahr 2030 drei klare Hauptziele formuliert, um die lokal erzeugten Treibhausgasemissionen einzudämmen: Der Stromverbrauch soll gesenkt werden. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll steigen. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Wärmeerzeugung soll erhöht werden. Vor allem die Wind- und Solarenergie machen den Großteil des alternativ erzeugten Stromes in Schermbeck aus. Hier ist die Gemeinde bereits auf einem guten Weg.
Ein wichtiger Erfolgsmotor für diese positive Entwicklung stellen die vielen Schermbecker Bürgerinnen und Bürger, lokalen Sponsoren und Unternehmen dar, die sich aktiv am Zubau der lokalen EE-Anlagen beteiligt haben. An dieser Stelle setze ich mit meiner Arbeit an.
Den beiden anderen Kernziele „Erhöhung der Wärmeerzeugung durch Erneuerbare Energien“ und „Senkung der Stromverbräuche“ muss noch mehr in den Vordergrund gerückt werden, um eine deutliche Reduktion der lokalen Treibhausgasemissionen zu erreichen. In diesem Jahr steht die Kampagne „Solarmetropole Ruhr“ an, die auf die Erhöhung der Solarenergie ausgerichtet ist. Zur Minimierung des Kraftverkehrs in Schermbeck ist die Förderung der Radverkehrsnutzung wichtig. Kampagnen wie STADTRADELN bewerben das Fahrrad als Verkehrsmittel für den alltäglichen Gebrauch und insbesondere für Kurzstrecken.
Foto oben rechts: Klimaschutzmanagerin Karolina Theißen
Text: Gundis Jansen-Garz
Foto: privat