„Wir Handwerker können das“

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

„Wir Handwerker können das“

Die Wertschätzungskampagne des Handwerks

„Am Anfang waren Himmel und Erde. Den ganzen Rest haben wir gemacht.“ Der rote Slogan des Handwerks ist schon reichlich provokant. Aber im Grunde stimmen beide Sätze. Ob Elektrizität, Hausbau oder Wasserversorgung, Inspektion unserer Autos oder die Herstellung unseres Brotes, ohne die Handwerkerinnen und Handwerker, die mit ihren Händen etwas schaffen und die sich regelmäßig fort- und weiterbilden, würden wir uns noch mit Steinrädern fortbewegen und mit Kerzenlicht in einfachen Hütten wohnen.

Das Handwerk, Arbeitgeber für Millionen von Menschen und das Rückgrat der Wirtschaft, ist zudem Deutschlands Ausbilder Nummer eins. 363.000 junge Menschen lernen gerade ein Handwerk, das sind mehr als ein Viertel aller Auszubildenden. Die Aussage „Handwerk hat goldenen Boden“ trifft auch heute noch zu, denn Arbeitsplätze im Handwerk sind krisensicher und zukunftsorientiert. Dieser Wirtschaftszweig schaut natürlich auch nach vorne. So finden sich neben traditionellen, alt bekannten Handwerkerberufen immer mehr handwerkliche Arbeits- und Ausbildungsstellen, die den Fokus beispielsweise auf den Klima- und Umweltschutz legen. Denn „Wer macht ‚morgen‘? Wer installiert Solaranlagen oder Wärmepumpen, legt Strom- und Glasfaserleitungen?“

Foto oben rechts: Bedirhan Alpaydin , Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik

Handwerk ist vielseitig. Es bewahrt und schafft kulturelle Güter, tut Gutes im sozialen und medizinischen Bereich, und erleichtert uns durch Kreativität in vieler Hinsicht unser Leben. An Arbeit und Zukunftsaussichten mangelt es nicht, jedoch leider an Auszubildenden. Ein Problem, das heute schon sichtbar ist und morgen ernsthaft schmerzen könnte. Um dagegen anzusteuern und die Bedeutung des Wirtschaftszweigs Handwerk hervorzuheben, berufliche Perspektiven aufzuzeigen und hervorzuheben, wie vielfältig und kreativ die Arbeit in den über 130 Ausbildungsberufen ist, präsentieren sich seit 2010 die Handwerksorganisation und Mitgliedsbetriebe deutschlandweit unter einem gemeinsamen Logo und der Kampagne „Handwerk neu denken“. Letztes Jahr löste sich der Kreis Recklinghausen von der bundesweiten Kampagne und starte ein lokales, kreiseigenes Projekt. „Die Städte und Wirtschaftsförderungen im Kreis Recklinghausen – und damit auch WINDOR als lokaler Partner - sind Teil der Kampagne, entwickeln Maßnahmen und setzen diese auf unterschiedliche Weise vor Ort um. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den anderen Akteuren im Kreis Recklinghausen. Immer mit dem Ziel, das Handwerk mit allen seinen Facetten in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken“, erklärt Arno Schade von der Wirtschaftsförderung in Dorsten GmbH (WINDOR). „Der zunehmende Fachkräftemangel in vielen Branchen ist eine enorme Herausforderung für Unternehmen. Neben der deutlich sichtbaren Entwicklung in verschiedenen Dienstleistungsbranchen, ist auch insbesondere das Handwerk hiervon betroffen. Wir unterstützen als Wirtschaftsförderung Unternehmen darin, Aktivitäten zu entwickeln und umzusetzen, die diesem Trend entgegenwirken“, so Arno Schade weiter.
Das Handwerk ist im Kreis Recklinghausen mit fast 2.700 Auszubildenden in rund 5.800 Unternehmen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. „Es spielt eine zentrale Rolle hinsichtlich der Transformation der Gesellschaft im Sinne von Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Energiewende. Das bietet für Auszubildende und Beschäftigte im Handwerk zukunftsfähige, sichere und attraktive Arbeitsplätze mit Entwicklungspotenzial“, fährt der Diplom-Volkswirt fort. Um dies noch mehr ins Bewusstsein zu rücken, stellt die Kampagne erfolgreiche und zufriedene Handwerkerinnen und Handwerker auch aus unserer Stadt in den Mittelpunkt und macht deutlich, welchen positiven Einfluss der richtige Beruf auf diejenigen hat, die diesen ausüben. So kann aus einem Beruf letztendlich eine Berufung werden.
Quelle: www.handwerk.de

Foto oben rechts: Arno Schade von der Wirtschaftsförderung Dorsten GmbH (WINDOR)

Text: Martina Jansen
Fotos: privat

Zurück