Warum feiern wir Weihnachten?

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Warum feiern wir Weihnachten?

Die Weihnachtsgeschichte kindgerecht erzählt

Du freust dich doch bestimmt schon auf Weihnachten, auf den geschmückten Tannenbaum und darauf, dass deine Familie zusammensitzt, oder? Weißt du denn auch, warum wir Weihnachten feiern? Möchtest du die Geschichte hören? Dann höre gut zu, ich lese sie dir vor.

Vor vielen, vielen Jahren, lebte in Nazareth der Zimmermann Josef. Er freute sich auf die Hochzeit mit der jungen Maria. Eines Tages kam eines Nachts ein Engel auf die Erde und sprach zu Maria und Josef. „Ich bin von Gott geschickt und soll euch mitteilen, dass Maria bald ein Kind bekommen wird, das ihr Jesus nennen sollt. Aber alle Menschen würden über ihn nur als Sohn Gottes sprechen.“
In Rom, mehrere Tagesmärsche entfernt, lebte damals Kaiser Augustus, der unbedingt wissen wollte, wie viele Menschen in seinem Römischen Reich wohnten. Also schickte er einen Boten los, der es allen Menschen weitersagen sollte. So musste auch Josef mit seiner Maria den weiten, weiten Weg bis in sein Heimatdorf Bethlehem gehen, auch wenn er dazu gar keine Lust hatte. Dort mussten sich Josef und Maria eintragen und wollten danach wieder ganz nach Hause gehen.
Aber es war kalt und der Weg war lang und anstrengend für Maria, die schon einen ganz dicken Bauch hatte, da es nicht mehr lange dauern würde, bis ihr Baby zur Welt kommen würde. Es wurde langsam dunkel und Maria konnte nicht mehr weiterlaufen, sie musste sich dringend ausruhen. Josef klopfte an die erste Tür, aber er hörte nur: „Hier kommt ihr nicht rein.“ An der zweiten Tür war es nicht anders: „Hier könnt ihr nicht bleiben.“ „Ich habe kein Bett für euch“, hörten die beiden an allen Türen, an die sie klopften. „Josef, ich kann nicht mehr weiterlaufen, ich muss mich wirklich ein wenig ausruhen.“
Da erblickte Josef nicht weit weg einen Schafstall mit ganz viel Stroh für die Tiere, die dort lebten. Josef stütze seine Maria und ging mit ihr hinein, wo sie sich auf das Stroh legen konnte. Die Schafe spürten, dass heute Nacht etwas ganz Besonderes passieren würde und drängten sich dicht an Josef und Maria, um sie zu wärmen. Kaum war Maria eingeschlafen, wurde sie auch schon wieder wach. Sie weckte Josef. „Josef, Josef, werde wach, unser Baby will auf die Welt.“ Und genau in dieser besonderen Nacht wurde Jesus geboren. Es ist die Nacht, die wir die „Heilige Nacht“ nennen. Josef zog sein Hemd aus, wickelte das Jesuskind darin hinein und legte es in die Krippe mit dem frischen Stroh. Die Schafe kamen näher und wärmten nun das neugeborene Kind mit ihrem Atem.
Genau zu der Zeit, in der das Kind geboren wurde, leuchtete ein Stern mit einem wunderschönen Schweif besonders hell über dem Stall. Die drei Hirten, die in der Nähe auf ihre Herde aufpassten, sahen ihn und hatten ein wenig Angst. Da hörten sie plötzlich wunderschöne Musik und auch ihnen erschien der Engel: „Fürchtet euch nicht, ihr Hirten, heute wurde der neue König geboren, der Frieden in die Welt bringen soll. Geht hin zum Stall und ihr werdet dort ein Kind finden, das in einer Krippe liegt.“ Er begleitete die Hirten zum Stall, damit sie das Kind begrüßen konnten. Sie hatten nicht viel, aber sie schenkten dem Jesuskind, das, was sie hatten: ein Lamm, ein Schaffell und etwas Milch. Auch die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland Kaspar, Melchior und Balthasar erblickten den Stern von Bethlehem. Sie folgten dem hellen Stern den langen Weg bis hin zum Stall, in dem Maria ihren neugeborenen Sohn in den Armen hielt. Auch sie freuten sich über die Geburt und schenkten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Und weil wir uns gerne an dieses freudige Ereignis erinnern, beschenken wir uns auch heute noch am Heiligen Abend.

Text: Martina Jansen
Illustration: Nele de Cillia

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