„Tag der Hanse“ am 5. Mai: Erstmalig finden in diesem Jahr Aktionen in der Innenstadt und in den Mercaden statt

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

„Tag der Hanse“ am 5. Mai: Erstmalig finden in diesem Jahr Aktionen in der Innenstadt und in den Mercaden statt

Den „Tag der Hanse“ führen die Mitarbeiterinnen der Stadtinfo seit sechs Jahren gemeinsam mit der DIA, der Interessensgemeinschaft der Kaufleute der Dorstener Altstadt, durch.

Am 5. Mai von 10:00 bis 15:00 Uhr informieren zahlreiche Stände rund um die Stadtinfo in der Recklinghäuser Straße über das Thema „Hanse“.

Im Jahre 2000 trat Dorsten, als ehemalige Stadt der Schiffbauer, dem westfälischen Hansebund bei und nahm auch direkt an den Hansetagen teil. Geplant war der erste Hansetag in Dorsten im Jahre 2001, jedoch ließen die Dorstener Hanseaten Riga den Vortritt. Liefen die Hansetage anfangs etwas schleppend, sind sie aber seit 2008 wieder regelmäßig fester Programmpunkt der Stadt Dorsten. Der Hansetag ist eine kleine Reisemesse, die über die Möglichkeiten der Naherholung und des Tourismus, der Übernachtungsangebote und der örtlichen Wirtschaft sowie der Kultur und der vorhandenen Radwege in Dorsten informiert.

„Der Hansetag in Dorsten ist klein, wir haben nicht das Geld, um Künstler, wie sie auf großen Märkten anzutreffen sind, einzukaufen“, bedauert Barbara Seppi von der Stadtinfo. Und ihre Kollegin Heike Backhaus ergänzt: „Unsere Künstler haben einen engeren Bezug zu unserer Heimat, daher ist der Hansetag bei uns etwas familiärer.“

Dennoch kann sich das Programm durchaus sehen lassen. So zeigen Yvonne und Carsten Kreutner die Herstellung von Rohhaut-Laternen und verschiedene Holzarbeiten, der Wulfener Heimatverein ist mit verschiedenen Gruppen sowie dem Kiepenkerl vertreten und durch die Innenstadt tanzt „Firlefanz“ aus Soest. Die Altstadtschützen sind ebenso hier anzutreffen wie die Mitarbeiter der Stadtinfo, die in historischen Gewändern Bierbowle und Hansehäppchen anbieten. Sie tragen ihre Kleidung mit Stolz, haben sie doch zahlreiche Stunden in das Anfertigen dieser originalgetreuen Kostüme gesteckt.

Nicht ganz hundertprozentig zur Hanse passen dagegen die Alpakas in der Innenstadt, aber mit etwas Wohlwollen gehen sie noch als Schafe durch, deren Wolle früher ein Handelsgut war.

Foto oben rechts: Die beiden Mitarbeiterinnen der Stadtinfo Heile Backhaus (links) und Barbara Seppi in ihren mittelalterlichen Gewändern

Für die wissbegierigen Besucher führen die Gästeführer stündlich einen 45-minütigen „Schnupper-Hanserundgang“ durch. Im Anschluss daran können sich die Besucher die köstlichen Waffeln der Schüler der St. Ursula Realschule schmecken lassen. In den Trachten des Mittelalters gekleidet, haben sie zudem das Thema besonders ausgearbeitet. Auch die Leckermäuler unter den Besuchern gehen nicht leer aus: Zur Erinnerung daran, dass Dorsten 1251 die Stadtrechte bekam, werden den ganzen Tag über „Hansestüber“, die damals offiziellen Zahlungsmittel, an die Besucher verteilt. Sie sind allerdings heute aus Schokolade.

Zum ersten Mal sind auch die Mercaden in diesem Jahr wortwörtlich mit im Boot. Ab Montag, 30. April, wird dort eine Woche lang der „Dorstener Flieger“, ein 6,5 mal 2 Meter großer Holzkahn, ausgestellt sein. Gebaut wurde er von 15 Jugendlichen im Bildungscentrum Nies. Vertreter dieses Centrums sind in der Hansewoche täglich von 14:00 bis 17:00 Uhr in den Mercaden und bauen mit Jugendlichen vor Ort Holzboote.
Passend zum Thema wird auch der Frage nachgegangen, was Dorsten mit der Hanse zu tun hat. Ich verrate jetzt sicherlich nicht zu viel, wenn ich erwähne, dass die Lippe der einzige schiffbare Weg in Richtung Dorsten war und sich daher viele kleine Hansestädte entlang der Lippe angesiedelt haben. Welche das sind, das können Sie unter anderem anhand von Grafiken, Texten und Fotos in der Ausstellung in den Mercaden erfahren. Vorhandenes Kartenmaterial wurde vom Orts- und Heimatverein ausgearbeitet und vom Verkehrsverein übernommen. Dieser lädt Sie zu einer Radtour am 6. Mai mit dem Thema „Auf den Spuren des alten Lippeverlaufs“ ein.

„Wir sehen es gerne, wenn verschiedene Akteure in unserer Stadt miteinander verknüpft sind“, so Barbara Seppi und so wird es sie und Heike Backhaus freuen, dass die VHS nach dem Hansetag die Ausstellung in ihren Räumen fortsetzt.

Sie haben Lust auf einen Besuch des Hansetages bekommen? Auch wenn der Markt klein ist, der Tag der Hanse ist eine Bereicherung für Dorsten und ein Besuch lohnt sich.

Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak

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